70 Interessierte:Was die Gemüter bewegt

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B 13 und Hochwasserschutz dominieren Bürgerversammlung

70 Interessierte sind am Donnerstagabend in die Aula der Grundschule zur Bürgerversammlung gekommen. Und das, obwohl die Hauptschlagader des Ortes, die Bundesstraße B 13, seit Anfang der Woche nun wirklich dicht ist.

Bürgermeister Heinrich Stadlbauer räumte in seinem Rechenschaftsbericht den Sanierungsmaßnahmen und Bauabschnitten auf der Ortsdurchfahrt breiten Raum ein. Derzeit läuft Phase eins, während der vor allem zwischen Dorfstraße im Norden und dem Posthof im südlichen Teil in Unterbruck gearbeitet wird. Damit Kunden die Geschäfte im Ort erreichen können, ist ein großer Anliegerparkplatz neben dem Rathaus an der B 13 eingerichtet. Ab Mitte Juli folgt Phase zwei, rund acht Wochen lang konzentrieren sich die Arbeiten dann auf die Zufahrt zur Firma Karl, bis Eichet und Amperbrücke. Letztere bleibt einspurig befahrbar, allerdings beschränkt auf ein Gewicht bis 30 Tonnen. Läuft alles gut, ist die Straße Ende November wieder frei.

Die Sanierungsarbeiten auf der Ortsdurchfahrt sind zwar das wichtigste, aber nicht das einzige Thema, das die Gemüter in Fahrenzhausen bewegt. Denn auch der Dauerbrenner Hochwasserschutz sorgt für Ungemach. Wie Bürgermeister Heinrich Stadlbauer berichtete, führt das Wasserwirtschaftsamt derzeit die Prüfung verschiedener Varianten durch, die Fahrenzhausen vor einem Hochwasser der Amper schützen sollen. Vor allem die Pläne im Süden der Gemeinde, wo nach der Vorstellung des Wasserwirtschaftsamtes ein Damm direkt am südwestlichen Ortsrand entstehen soll, stoßen auf wenig Gegenliebe bei den Anwohnern und im Rathaus. "Das würde die Entwicklung der Gemeinde sehr stark beeinträchtigen", sagte Bürgermeister Stadlbauer dazu. Er hofft, dass die Idee der Gemeinde, auf einem ihrer Grundstücke weiter im Süden eine Retentionsfläche für die Amper zu schaffen, vom Wasserwirtschaftsamt aufgenommen wird. "Wir werden alles daran setzen, eine vernünftige Variante zu bekommen", versicherte er.

Im nördlichen Gemeindegebiet sehen die Pläne derzeit einen verkürzten Damm zur Amper hin vor, der Mühlbach soll dazu zwischen zwei Dämme gelegt werden. Insgesamt kosten die Maßnahmen etwa fünf Millionen Euro, die Hälfte davon muss die Gemeinde zahlen. Bis die Sache aber konkret werde, schätzte Stadlbauer, würden es sicher drei Millionen werden. Derzeit laufen eine naturschutzfachliche Bestandsaufnahme und eine Umweltverträglichkeitsprüfung der verschiedenen Varianten. So tief greifend die Maßnahmen auch sein mögen, hat die Gemeinde dennoch großes Interesse am Hochwasserschutz. Denn derzeit sind weite Teile des Hauptortes, vor allem im Ortsteil Unterbruck, in ihrer Entwicklung blockiert, da kaum Neubauten erlaubt sind, solange der Hochwasserschutz nicht verbessert wird.

© SZ vom 13.04.2019 / av - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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