Süddeutsche Zeitung

7. "Uferlos"-Festival eröffnet:Kompliment an die Macher

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Die Organisatoren arbeiten bis zur letzten Minute auf Hochtouren, der Oberbürgermeister freut sich und dem Kulturreferenten ist angesichts des Angebots schon fast schwindelig.

Von Peter Becker, Freising

Der Schein trügt. Das Uferlos-Gelände vermittelt am Freitagnachmittag gegen 14 Uhr einen ruhigen Eindruck. Fast sommerliche Hitze steht über dem Platz, über den sich geladene Honoratioren Richtung Kaffeehauszelt bewegen. Dort findet die offizielle Eröffnung des mittlerweile siebten Uferlos-Festivals statt.

Doch während Michi Kasper, einer der drei Organisatoren, seine Rede hält, wird hinter den Kulissen fieberhaft gearbeitet, damit alles fertig ist, wenn gegen 16 Uhr die ersten Besucher eintrudeln. "Hinten kracht's und scheppert's noch", verrät Kasper. Und wer dann anschließend auf eigene Faust über den Platz schlendern will, den warnt er, nirgendwo im Weg rumzustehen, damit ihn nicht aus Versehen jemand über den Haufen rennt.

Los geht's dann mit einem Geburtstagsständchen. Die Ehrengäste lassen Christian Miesbach hochleben. Der feiert nicht nur seinen Jubeltag. Er ist seit sieben Jahren beim Helferteam dabei, das sich um Organisation und Aufbau des Festivals kümmert. Das hat nach Ansicht von Kasper ein Sonderlob verdient.

"Ganz Freising freut sich!" Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher beschreibt das Gefühl der Vorfreude, mit dem die Stadt dem zehn Tage dauernden Rummel in der Luitpoldanlage entgegenblickt. Das Uferlos-Festival sei ja quasi vom Start weg eine Institution gewesen, stellt Eschenbacher fest. Die Veranstalter hielten zwar all die Jahre über an ihrem bewährtem Konzept fest, bauten aber immer wieder neue Highlights ein, lobt er.

In diesem Jahr sind das die zahlreichen Tanzveranstaltungen, ein Volkslauf und ein Wigwam. Der ist aus Holz gebaut und als Lounge gedacht. DJs legen dort bis in die Nacht hinein auf. Ein neues Aussehen hat auch das Zelt der Freisinger Bank bekommen. Das blaue Zirkuszelt gehört der Vergangenheit an. "Es war zu dunkel", erklärt Kasper. Das neue Zelt ist größer. Somit können auch dort Tanzveranstaltungen stattfinden. Wer nicht unbedingt während eines Konzerts an vorderster Front an der Bühne stehen will, kann sich ein ruhigeres Fleckchen im Hintergrund suchen. Und wenn die letzte Band zu spielen aufgehört hat, ist das Zelt mit wenigen Handgriffen zu einem Club mit gemütlichen Sofas umgebaut.

Eschenbacher freut auch, dass die Uferlos-Organisatoren Kasper, Vipo Maat und Thomas Sedlmeier wieder Wert auf den Nachhaltigkeitsaspekt gelegt haben. Im Mittelpunkt steht dabei das Regionalgeld Bärling, das offizielle Uferlos-Währung ist. "Der Bärling wurde vor einem Jahr geboren", erinnert Mitinitiator Erhard Schönegge. "Jetzt besteht er dank der drei Uferlosen seine Feuertaufe." 5000 Bärlinge seien schon im Umlauf", sagt Schönegge. Es gebe 29 Akzeptanzstellen und elf Vereine akzeptierten das Regionalgeld.

Hubert Hierl, Kulturreferent der Stadt, erinnert daran, dass der Vorläufer des Uferlos, das Frühlingsfest, ein reines Sauffest gewesen sei. Zu kritisieren gebe es am Nachfolger nichts, sagt Hierl. Außer, dass ihm angesichts des abwechslungsreichen Angebots schwindlig werde. "Kompliment, wir sind stolz auf euch", lobt Hierl.

Die Organisatoren haben mit ihren Helfern die Basis geschaffen, dass das Festival ein Erfolg wird. "Es lässt einen wunschlos zurück", sagt Eschenbacher. Doch halt, einen dringenden Wunsch gibt es, auf den aber niemand einen Einfluss hat: das Wetter.

"Hoffen wir, dass es hält", sagt Eschenbacher mit Blick auf den blauen, von wenigen Wolken verschleierten Himmel. Kasper hat sich nach eigenem Bekunden die Vorhersage für die kommenden Tage nicht angesehen. Wetter-Online prophezeit immerhin eine Maihitze, die bis zum Vatertag anhält. Dann soll's mit den Temperaturen wieder rapide bergab gehen.

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SZ vom 09.05.2015
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