4. Hallertauer Bierfestival:Kalt gehopft und naturtrüb

4. Hallertauer Bierfestival: Die Besucher schätzen die familiäre Atmosphäre des Hallertauer Bierfestivals. Mit dem Festival-Krügerl können sie in diesem Jahr mehr als 100 Biere probieren.

Die Besucher schätzen die familiäre Atmosphäre des Hallertauer Bierfestivals. Mit dem Festival-Krügerl können sie in diesem Jahr mehr als 100 Biere probieren.

(Foto: Marco Einfeldt)

Vom 3. bis zum 5. Juni können in Attenkirchen mehr als 100 Biere aus über 40 Brauereien verkostet werden. Erstmals wird dafür die Bundesstraße im Ort gesperrt

Von Petra Schnirch, Attenkirchen

In vier Wochen erwartet die kleine Gemeinde Attenkirchen mit ihren 2500 Einwohnern wieder Tausende Besucher: Vom 3. bis zum 5. Juni - erstmals außerhalb der Pfingstferien - findet das 4. Hallertauer Bierfestival statt. Alle örtlichen Vereine packen mit an, über 400 Helfer stehen bereit - gebraucht werden sie vor allem am Ausschank. An drei Tagen können die Gäste diesmal mehr als 100 Biere aus über 40 Brauereien verkosten. Einen Vorgeschmack darauf bietet das in der Schlossbrauerei Au produzierte Festivalbier, das von diesem Samstag an in ausgewählten Getränkemärkten der Region angeboten wird.

Diesmal haben sich die Organisatoren für ein weniger polarisierendes naturtrübes Kellerbier entschieden. Es ist kalt gehopft, das heißt, nach dem eigentlichen Brauvorgang kommt noch Aromahopfen hinzu. Für die Zitronen-Note ist in diesem Fall der Hallertauer Cascade zuständig, wie Alexander Herzog, Sprecher des Organisationsteams, erklärt. Vor zwei Jahren habe das Festivalbier, ein Dark Pale Ale, stark polarisiert. Viele hatten daran trotzdem Gefallen gefunden: Die Besucher wählten es zum beliebtesten Bier.

Wer ein Faible für Ungewöhnliches hat, wird auch diesmal auf seine Kosten kommen. Am "Brauer-Marktplatz" werden die Brauereien selbst Spezialitäten wie India Pale Ales, Stout oder fassgereifte Biere ausschenken und erklären. Die Hallertauer Hopfenpflanzer informieren über das Thema Hopfen. Die übrigen Biere geben die Helfer an drei Großschänken aus. Angeboten werden sie jeweils im 0,25 Liter fassenden Festival-Krügerl. Dort gibt es auch viele traditionelle Biere, "die sich lohnen, entdeckt zu werden", sagt Alexander Herzog. Man wolle in Attenkirchen nicht ausschließlich trendige Craft-Biere, Spezial-Biere, vorstellen.

Neu dabei ist diesmal das Air-Bräu vom Flughafen, der Kämpfer-Bräu aus Wang, eine Ein-Mann-Brauerei, die Oberpfälzer Kommunbrauerei Falkenberg mit einem Zoigl und "Urban Chestnut" aus Wolnzach, der wiederbelebte Bürgerbräu. Am Brauer-Marktplatz stellen sich beispielsweise die Macher des Hopfmeisters aus München vor und der Landgasthof Rockermeier, der seit zwei Jahren selbst braut.

Herzog hat schon gar nicht mehr dran geglaubt, dass ein einmal klappen könnte: Erstmals wird in diesem Jahr während des gesamten Festivals die Bundesstraße im Ort gesperrt. Für die Besucher gibt es wieder einen Shuttleservice vom Freisinger S-Bahnhof, aus Moosburg, Mainburg über Au und aus dem Ampertal von Allershausen über Palzing nach Attenkirchen. Neu ist, dass bereits am Freitagabend bis Mitternacht Bier verkostet werden kann. Landrat Josef Hauner zapft um 19 Uhr das erste Fass an. Am Samstag wird von 16 Uhr bis Mitternacht ausgeschenkt, am Sonntag ist am Nachmittag Schluss. Dazu gibt es ein breites Kulturprogramm, mit dabei sind die Isar-Amper Jazz Company, die Jumpin' Jacks, der Musikverein Zolling und die Ampertaler Blechmusi. Die Gruppe Mezzanin bringt Blues und Balladen aus Wien mit, die King Cojones machen Stimmung mit treibenden Ska-Rhythmen und Punkrock. Bestens bekannt ist in Attenkirchen Heidis Hundeshow mit Terrierschnauzermix Gustl. "Beerdigt" haben die Organisatoren dagegen die Wahl des beeindruckendsten Bierbauchs. Dafür wird diesmal das schönste Hallertauer Trachtenpaar gesucht.

Veranstaltungen zum Thema Bier gebe es 2016 überall, sagt Herzog, da sich die Einführung des Reinheitsgebots zum 500. Mal jährt. Das nichtkommerzielle Festival in Attenkirchen zeichne jedoch seine familiäre Atmosphäre aus. Dies schätzen auch Besucher von außerhalb: Anmeldungen gibt es bereits von Interessenten aus Japan, den USA und Italien.

Weitere Informationen zu Programm und Busshuttle gibt es im Internet unter www.hallertauer-bierfestival.de.

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