3,6 Millionen:Teure Angelegenheit

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Für die Erweiterung der Kläranlage muss Nandlstadt seine Rücklagen angreifen und einen Kredit aufnehmen

Von Katharina Aurich, Nandlstadt

Auch in diesem Jahr wird der Markt Nandlstadt kräftig in seine Infrastruktur investieren. Vor allem die Erweiterung und Modernisierung der Kläranlage ist eine teure Angelegenheit, für die die Kommune bereits im vergangenen Jahr ihre Rücklagen um rund zwei Millionen verringerte. Heuer werden den Rücklagen noch einmal 1,6 Million Euro entnommen, so dass am Jahresende vermutlich noch eine Million übrig bleibt. Zusätzlich wird Nandlstadt erstmals seit sieben Jahren wieder einen Kredit aufnahmen - und zwar einen über zwei Millionen Euro, die ebenfalls für die Kläranlage benötigt werden. Die Markträte befürworteten am Donnerstagabend einstimmig dieses Vorgehen und verabschiedeten den Haushaltsplan 2019.

Insgesamt 3,6 Millionen Euro seien für die Kläranlage im Moment vorgesehen, die Ausschreibungen liefen und die Kosten könnten auch noch steigen, sagte Bürgermeister Jakob Hartl. Diese Investition werde hauptsächlich über Kredite finanziert, wenn die Maßnahme abgeschlossen sei und die endgültigen Kosten feststünden, müsse sich der Marktrat Gedanken darüber machen und entscheiden, wie man diese sogenannten "rentierlichen Schulden" wieder abbaue. Mit einer neuen Globalberechnung werden dann die Abwassergebühren für die Bürger errechnet, die mit Sicherheit steigen, so der Bürgermeister.

Neben den großen Investitionen in die Kläranlage sind 820 000 Euro für Regenrückhaltemaßnahmen und 550 000 Euro für den Straßenbau eingeplant. Außerdem bekommen die Feuerwehrleute in Baumgarten für 250 000 Euro ein neues Fahrzeug. Zu Buche schlagen aber auch die deutlich gestiegenen Personalausgaben, die sich von 2,5 auf drei Millionen Euro erhöhen. Ursache seien die jüngsten Tariferhöhungen für die Beschäftigten, aber auch der steigende Personalbedarf in den Kindergärten, erläuterte Kämmerer Martin Anneser. An den Kreis überweist Nandlstadt im laufenden Jahr 2,4 Millionen Euro an Umlage, deren Höhe sich nach der Finanzkraft einer Kommune richtet. Im vergangenen Jahr waren es noch knapp 2,2, Millionen Euro gewesen. Da der Markt kürzlich seine Wasserversorgung an die Baumgartner Gruppe abgegeben hat, muss er noch 100 000 Euro für den Wechsel der Wasserzähler der einzelnen Abnehmern finanzieren.

Nicht nur die Ausgaben, sondern auch die Einnahmen der Kommune mit ihren rund 5300 Einwohnern erhöhen sich gegenüber dem Vorjahr: der Einkommenssteueranteil von 3,5 auf 3,9 Millionen Euro und die Steuerkraft pro Einwohner von 673 auf 740 Euro. Die Gewerbesteuereinnahmen hat der Kämmerer mit 700 000 Euro kalkuliert, die Schlüsselzuweisungen vom Land betragen heuer 1,5 Millionen Euro.

Am Jahresende hat der Markt Nandlstadt dann voraussichtlich 3,1 Millionen Euro Schulden, denen 1,06 Millionen an Rücklagen gegenüber stehen. Für das nächste Jahr ist eine weitere Kreditaufnahme in Höhe von zwei Millionen Euro vorgesehen.

© SZ vom 23.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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