Süddeutsche Zeitung

Freimann:Tram-Kritiker machen mobil

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Sie lehnen eine Trassenführung der Linie 23 bis nach Kieferngarten ab

Nach einem offenen Brief an die Stadträte folgt nun der öffentliche Auftritt: Die Gegner der Trassenführung für das Straßenbahn-Projekt "Tram Münchner Norden" wollen am Samstag, 20. Februar, bei einer Demonstration in der Freimanner Kieferngartenstraße, in der Nähe des U-Bahnhofs Kieferngarten, ihrer Kritik an den behördlichen Plänen Ausdruck verleihen. "Bei allem Verständnis für ein optimales Verkehrsnetz im ÖPNV wäre mit der Fortführung der Tram 23 von der Bayernkaserne zum U-Bahnhof Kieferngarten ein Verkehrsmittel zu viel auf der Strecke. Das wäre ein Millionengrab!", heißt es in einer Stellungnahme der Demo-Organisatorin, der Siedlerschaft Kieferngarten.

Der Verein vertritt die Interessen von etwa 2000 Bewohnern auf gut 400 Grundstücken - und die wenden sich seit Längerem gegen die städtische Planung für dieses Infrastrukturprojekt. Es geht dabei um zwei Linien: Zum einen soll die Tram 23 vom derzeitigen Endhalt "Schwabing Nord" über den DB-Nordring verlängert werden, um das geplante Wohngebiet auf dem Bayernkasernen-Areal anzubinden; als Endstation ist der U-Bahnhof Kieferngarten vorgesehen, wo das Parkhaus einer großen Tram-Wendeanlage weichen soll. Dagegen stemmt sich der Siedlerverein, von "einer Monsterwendeanlage vor den Schlafzimmerfenstern unserer Siedler" spricht die Organisation. Sie tritt hingegen dafür ein, dass die Tram 23 schon auf dem Bayernkasernen-Gebiet endet, "überflüssig unwirtschaftlich und unnötig" sei das Trassenstück zum U-Bahnhalt Kieferngarten. Die Anbindung zur U-Bahn soll dafür die zweite Linie im Projekt "Tram Münchner Norden" übernehmen, also entweder die Tram 24 oder Expressbusse, welche als Ost-West-Spange die U-Bahnhöfe Kieferngarten und Am Hart verbinden sollen.

Die Demo findet zwischen 14.30 und 15 Uhr an der Kieferngartenstraße im Abschnitt zwischen Arven- und Zedernweg statt; eine Kundgebung sei nicht geplant, sagt der Siedlervereinsvorsitzende Walter Hilger. Zugelassen sind 80 Teilnehmer, angemeldet haben sich nach Hilgers Angaben bisher etwa 60. Kurzfristig sei, in Absprache mit der Polizei, eine Ausweitung auf 200 Teilnehmer möglich.

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Quelle:
SZ vom 19.02.2021 / smüh
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