Freimann:Schnelle Erleuchtung

Skatepark in München, 2016

Pilotprojekt: nächtliches Skaten in der Anlage "Im Gefilde", wo es mobiles Flutlicht gibt.

(Foto: Catherina Hess)

Schon im Herbst soll es im Skaterpark Flutlicht geben. Die Stadtverwaltung aber will ein Pilotprojekt abwarten

Von Nicole Graner, Freimann

Der Basket-Skaterpark an der Heidemannstraße, Ecke Maria-Probst-Straße ist beliebt. Viele Jugendliche wollen die Anlage nutzen, sehr oft ist der Platz auch in den dunklen Abendstunden ausgelastet. Geht es nach den Lokalpolitikern im Stadtbezirk Schwabing-Freimann, soll es dort bald heller werden. Eine LED-Flutlichtanlage wäre nach Meinung des Bezirksausschusses (BA) eine gute Sache. Doch so einfach ist es nicht. Licht und Lärm bis in die Abendstunden könnten die Anwohner stören.

Die Stellungnahme der Stadt zu dem Thema begeistert das Gremium in der jüngsten Sitzung nur wenig. Denn den Beschluss hat die Stadt zurückgestellt. Erst 2022 will sie sich erneut mit dem BA-Antrag befassen. Der Grund: Es laufe am Skatepark "Im Gefilde" in Ramersdorf-Perlach, der 2011 von der Stadt errichtet worden ist, ein Pilotprojekt. Die Anlage dort leuchtet jetzt abends hell. Sechs Lichtmasten im Bereich des Skateparks, vier beim Bolzplatz und zwei Masten am Streetballplatz gibt es. Von 22 Uhr bis sechs Uhr früh wird das Licht aber vollständig abgeschaltet. Der Lärmschutz der Anwohner soll damit gewährleistet sein und auch der Schutz nachtaktiver Tiere. Ein Jahr soll es dort hell sein, dann zeige eine Evaluation unter anderem, wie lange der Platz genutzt werde und wie die Resonanz der Anwohner ausfalle. Danach will die Stadt entscheiden, ob die Lichtanlage bleibt.

Genau diese Evaluation ist der Hemmschuh für die gewünschte Anlage an der Heidemannstraße. Dass das Flutlicht dort erst kommen könnte, wenn die Evaluation in Ramersdorf-Perlach abgeschlossen sei, könne nicht sein, findet der BA. Das wäre dann wohl erst 2023/24, wie die Vorsitzende des Unterausschusses Bildung, Soziales und Budget, Dagmar Föst-Reich (FDP), anmerkt. Man verlöre letztlich drei Jahre, bis etwas geschehe.

Man habe den Jugendlichen in Corona-Zeiten viel abverlangt, weil Sport kaum mehr möglich gewesen sei. Man brauche gerade jetzt, so Föst-Reich, mehr Räume, wo sich junge Menschen aufhalten könnten. Sie fordert in einem eindringlichen Appell die Stadt auf, die Flutlichtanlage "sofort zu installieren". So dass sie im Herbst funktioniere. Man müsse nicht auf die Ergebnisse des Pilotprojekts "Im Gefilde" warten. Die Stadt könne ja Erfahrungen anderer Städte heranziehen. "Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen - aber diese müssen und dürfen nicht immer nur Ablehnung oder Verschiebung in die Zukunft bedeuten", heißt es abschließend in der von Föst-Reich unterzeichneten Stellungnahme. Der BA will, dass es Licht werde im Basket-Skaterpark - und das schnell.

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