Schon jetzt zufrieden mit dem Feedback: Karen Reisbeck und Carl Mirwald, die Schulleiter der MOS Freimann.
(Foto: Florian Peljak)Er und sein Kollegium bringen die Jugendlichen seit zehn Jahren so zum Fachabitur, es gibt die Zweige Sozialwesen, Gestaltung, Wirtschaft sowie den naturwissenschaftlichen Bereich Agrar, Biologie und Umwelttechnologie. Nach der 13. Jahrgangsstufe ist auch das allgemeine Abitur möglich. Die Schule ist kontinuierlich gewachsen, von anfangs 27 Schülern, damals noch am Standort Klopstockstraße, auf derzeit 408 - eine der größten reformpädagogischen Fachoberschulen in Bayern. Den Abschluss legen die Teilnehmer an einer externen Schule ab; 2017 haben nach Mirwalds Angaben 90 Prozent der Prüflinge ihr Fachabitur geschafft. Den Notenschnitt sieht er als vergleichbar mit den Ergebnissen von Regelschulabsolventen an.
Neben dem Zuschuss vom Freistaat muss die Privatschule etwa ein Drittel der Betriebskosten über Schulgeld bestreiten, im Schnitt 280 Euro monatlich. Allerdings werden jene, die es sich leisten können, ermuntert, mit einem höheren Beitrag weniger solvente Familien zu subventionieren. Ferner nimmt die Schule auch jene auf, die an einer "normalen" FOS wegen eines zu schlechten Notenschnitts abgewiesen werden.
Auch davon zeigt sich die Schulpreis-Delegation angetan. "Es werden hier Schülern Chancen auf einen Bildungsabschluss gegeben, wie es einer vergleichbaren staatlichen Schule nicht möglich wäre", lobt Bettina Hannover, Professorin in der Sektion Schul- und Unterrichtsforschung an der Freien Universität Berlin.
Ob die MOS das Rennen macht, wollen und können sie und ihre Delegationskollegen freilich nicht sagen. Die Entscheidung trifft eine Jury, die bis zu 15 der besuchten Schulen für die Endrunde nominiert. Der Sieger muss exzellent in folgenden Kriterien sein: "Leistung", "Umgang mit Vielfalt", "Unterrichtsqualität", "Verantwortung", "Schulleben" und "Schule als lernende Institution".
Eine Ehrung hat die MOS in Freimann übrigens schon: Sie erhielt 2016 den bayerischen Innovationspreis für "innere Schulentwicklung und Schulqualität". In einigen Bereichen, sagt Mirwald, seien andere Schulen sicher besser. Doch oft scheiterten die Schüler dort schlicht daran, dass sie nicht gerne in die Schule kämen. "Das Problem haben wir schon mal nicht."