Freiham:Es geht voran

Neubaugebiet Freiham in München, 2016

Jede Menge zu tun: Das neue Quartier Freiham wird erschlossen.

(Foto: Robert Haas)

Grundsatzbeschluss für den letzten Bauabschnitt im Bereich Freiham-Nord wird im Rathaus einstimmig gefasst

Von Alfred Dürr, Freiham

Auf dem Plan geht Freiham, das neue Stadtviertel im Münchner Westen, bereits seiner Vollendung entgegen. Der Planungsausschuss des Stadtrates hat auf seiner Sitzung am Mittwoch einstimmig den sogenannten Grundsatz- und Eckdatenbeschluss für den letzten Bauabschnitt im Bereich Freiham-Nord gefasst. In diesem rund 55 Hektar großen Gebiet sollen zwischen 5000 und 6000 Wohnungen entstehen; mindestens 12 000 Menschen werden dort leben. Ein Architektenwettbewerb soll Aufschluss darüber geben, wie das Quartier aussieht. Ergebnisse werden im kommenden Frühjahr erwartet, dann kann auch das Baugenehmigungsverfahren starten.

Insgesamt ist in Freiham ein Wohngebiet für bis zu 25 000 Menschen geplant. Seit 2013 gibt es einen Rahmenplan für den ersten Realisierungsabschnitt im Norden, der derzeit umgesetzt wird. Bereits im kommenden Jahr sollen die ersten Bewohner einziehen.

Stadtrat Johann Sauerer (CSU) hat keine Zweifel an der hohen stadtplanerischen Qualität des neuen Viertels mit einer Vielfalt von architektonisch gut gestalteten Gebäuden. Allerdings sei das große Problemthema Verkehr in den Planungen nicht gelöst, bemängelte er: "Da brauchen wir noch viel Hirnschmalz, um die Schwierigkeiten zu bewältigen." Sauerer verwies auf die Kritik des Bezirksausschusses Aubing-Lochhausen-Langwied. Dort wird auf die hohe Belastung der Autobahn A 99 hingewiesen und auf den zunehmenden Schleichverkehr, der über die stark befahrene Bodenseestraße kommt. Auch die Anbindung Freihams an Aubing sei bislang nicht befriedigend gelöst, stellte Johann Sauerer fest.

Die Grünen wollen generell weniger Autos in dem neuen Stadtquartier. Flächen, auf denen sich die Bewohner gern und unbelästigt vom Autoverkehr aufhalten, sollten bei der Planung Vorrang haben, forderte Stadtrat Herbert Danner. Die Zu- und Abfahrten zu und von den Tiefgaragen sollten weitgehend vom Rand des Quartiers aus erfolgen und nicht über das Zentrum des Wohngebietes. In die Planungen für den öffentlichen Raum müssten die Vorschläge der künftigen Bewohner einfließen, lautet eine weitere Forderung.

Bis zum Sommer wollen die Grünen wissen, welche Antwort die Stadt auf die Frage "Trambahn oder U-Bahn nach Freiham" hat. Eine entsprechende Untersuchung mit einer vergleichenden Darstellung dieser beiden Verkehrsmittel im Hinblick auf Kosten, Trassenführung, Haltestellen soll dem Stadtrat vorgelegt werden. Dies sicherte Stadtbaurätin Elisabeth Merk zu.

Die SPD betonte in einer anschließenden Mitteilung vollmundig, dass sie das neue Stadtviertel weiter voranbringt; besonders wichtig sei der Fraktion eine intensive Bürgerbeteiligung an den Planungen. In der Vorlage der Stadtbaurätin sei dieser Wunsch berücksichtigt. Die planungs- und wohnungspolitische Sprecherin der Fraktion, Heide Rieke, wünscht sich außerdem für den zweiten Bauabschnitt ein "zukunftsweisendes Konzept, das ein lebendiges, gesellschaftliches Zusammenleben in einem urbanen, grünen Stadtviertel ermöglicht".

Typisch für Freiham soll eine abwechslungsreiche Struktur bei der Wohnbebauung sein, heißt es im Grundsatzbeschluss. Vorgesehen sind auch "Hochpunkte", die architektonische Akzente setzen. Ein Kiosk, eine Bäckerei, weitere kleine Läden sollten in die Erdgeschosse ziehen, um das Viertel zu beleben. Wert legt die Stadt auf die "soziale Mischung" bei den Bewohnern, ein gutes Angebot bei Kinderbetreuung und Schulen, auf Nachbarschafts- und Bewohnertreffs.

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