Freiham:Ein Sportpark für wirklich alle

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30 000-Quadratmeter-Anlage ist rundum behindertengerecht

Von Ellen Draxel, Freiham

Der Sportpark Freiham, Münchens Sportarena "der Superlative", wie das städtische Referat für Bildung und Sport das knapp 30 000 Quadratmeter große Gelände stolz nennt, öffnet nach den Sommerferien seine Tore. "Zu Beginn des neuen Schuljahres sollen auf dem riesigen Areal im Einklang mit den aktuellen Hygienevorschriften alle Anlagen im Betrieb sein", kündigt Referatssprecher Thomas Groß an. Zwar seien in den vergangenen Wochen Außenflächen auch schon vereinzelt von Vereinen genutzt worden, die sich bereit erklärt hatten, "die Organisation mittels Hausrechtsübergabe zu übernehmen und die Corona-bedingten Auflagen zu erfüllen". Die Vergabe der Kapazitäten sämtlicher Hallen- und Freisportflächen an Schulen und an Vereine erfolge aber erst jetzt.

Der Sportpark, situiert im äußersten Westen an der Grenze zu Germering, ist wie der benachbarte Bildungscampus ein Aushängeschild für die Stadt. Nicht nur seiner Größe und Bandbreite wegen, die außer Schul-, Vereins- und Breitensport auch Leistungssport ermöglicht. Einzigartig ist vor allem der konsequent umgesetzte Inklusionsgedanke: Räume, Türen und Zugänge sind breit genug konzipiert für Rollstühle, man hat Standards für Rollstuhlhockey und Blindenfußball beachtet, ein Orientierungssystem für Menschen mit Behinderung geschaffen und Einstiegshilfen in der Schwimmhalle installiert. Ähnliches gibt es in Münchens Sportstätten bisher nicht.

Zweieinhalb Jahre hat das Baureferat für die Planung und den Bau des Sportparks gebraucht, "ein sportlicher Zeitplan", der aber termingerecht eingehalten worden ist, wie Baureferentin Rosemarie Hingerl betont. Die rund 100 Millionen Euro, die das Projekt verschlungen hat, sind in zwei Dreifachhallen mit je 500 Tribünenplätzen, ein Schulschwimmbad, zwei Multifunktionsräume, einen Judo-Raum, einen Tanzsport-Raum sowie ein Vereinsheim geflossen. Außerdem wurden eine Leichtathletikanlage, eine 800 Quadratmeter große Skateanlage, eine Beachvolleyballanlage, drei Kunstrasenplätze und weitere Rasenplätze für unterschiedliche Nutzungen sowie ein Betriebsgebäude für die Freisportanlagen errichtet.

In der Ursprungsplanung war der Sportpark zusätzlich mit einer Kletterhalle und einer dritten Dreifachhalle mit 2000 Zuschauerplätzen konzipiert gewesen, etwa für Volleyball-Bundesligaspiele. Doch aus diesen Wunschprojekten wurde nichts. Denn die Halle für den Spitzensport hätte wesentlich mehr Sitzplätze aufweisen müssen, um rentabel zu sein. Und für die Kletterhalle hat sich kein Investor und Betreiber gefunden.

© SZ vom 10.08.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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