Ungererbad:Mann wäscht sein Auto im Freibad

Ungererbad: Ein Ort, viel zu schön zum Autowaschen: das Ungererbad in Schwabing bei schönem Wetter. Mehr Freibadtipps gibt es hier.

Ein Ort, viel zu schön zum Autowaschen: das Ungererbad in Schwabing bei schönem Wetter. Mehr Freibadtipps gibt es hier.

(Foto: Felix Steck/SWM)

Am Abend, als das Ungererbad in Schwabing geschlossen ist, parkt er neben dem Beckenrand und legt los. Ein ausgefuchster Einfall, eigentlich.

Kolumne von Elisa Britzelmeier

Wer gern haufenweise Zuckertüten aus dem Café sammelt oder seine Brotzeitmesser aus dem Biergarten hat mitgehen lassen, sollte jetzt aufmerksam weiterlesen. Es gibt noch Menschen, von denen man etwas lernen kann. Etwa von dem Mann, der am Sonntagabend das Ungererbad nutzte - um dort sein Auto zu waschen.

Wasser ist ja genug da, mag er sich gedacht haben, als er auf das Gelände steuerte. Er parkte direkt neben dem Beckenrand, zapfte die Leitung an und spritzte das Auto ab. A Hund is a scho, denkt sich da jetzt mancher, auf Deutsch also ganz schön ausgefuchst.

Sein Fehler war nur, dass er sich dabei hat beobachten lassen. Mit dem Ergebnis, dass die Stadtwerke als Betreiber nun nicht nur nach dem Täter suchen, sondern auch darauf hinweisen, dass das Autowaschen in ihren Bädern "selbstverständlich untersagt" ist. Darüber hinaus sei im Übrigen auch die Zufahrt mit dem Auto verboten - und auch gar nicht so einfach. Möglicherweise hatte der heimliche Autowäscher also sogar einen Schlüssel für das Tor, weswegen die Stadtwerke nun mit allen sprechen, die Zugang zum Gelände haben.

Falls Sie so aufmerksam weitergelesen haben, dass Sie sich jetzt fragen, wo man sein Auto denn bitteschön sonst putzen soll: laut Gesetz ausschließlich auf Privatgrund, ohne Hochdruckreiniger und Putzmittel. Für die nicht ganz so ausgefuchsten Hunde, die nicht ausreichend Privatgrund in München besitzen, gilt also: am besten in der Waschanlage.

Übrigens ist man sich bei den Stadtwerken relativ sicher, dass es keiner der Mitarbeiter war, die am Sonntag Dienst hatten. Schließlich waren die zur Tatzeit (wohl kurz nach 20 Uhr) nicht mehr im Schwimmbad, das macht um 19 Uhr zu. Ob der Autowäscher gegen die zu knappen Öffnungszeiten der Bäder protestieren wollte? Ausgefuchst wär's ja schon.

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