Freilich kann auch die Gestaltung der Räume - mit viel Licht, hellen Möbeln und bunten Wänden - nicht über den grauen Knast-Alltag hinwegtäuschen. Zwar müssen die Frauen keineswegs den ganzen Tag eingesperrt in der Zelle verbringen. Das Leben ist aber streng reglementiert und eintönig. "Viele Gefangene arbeiten in unseren Werkstätten", berichtet Mariona Hauck, die Leiterin der Frauenabteilung. Tendenziell gebe es aber zu wenige Aufträge - und damit zu wenig Arbeit.
Weitere Standards im Tagesablauf sind: eine Stunde Hofgang täglich (dort gibt es Tischtennisplatten, Schachbretter und ein Volleyballfeld), Mittagessen auf der Zelle, die Zeiten, in denen man sich frei auf dem eigenen Gang und in den Zellen bewegen darf, zweimal pro Monat Einkaufen im Gefängnisladen sowie manchmal die Besuche von Freunden und Verwandten. Wer den knasteigenen Flachbildfernseher benutzen will, muss ihn, wie im Krankenhaus, gegen eine Gebühr anmieten.
Fotos: Catherine Hess
(SZ vom 28.5.2009/sonn)