11. August 1929, Bunzlau/Schlesien. Der Sohn eines Oberlandwirtschaftsrats im Alter von knapp zweieinhalb.Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung der Lach- und Schießgesellschaft
Es gab auch ein Leben vor der Lach- und Schieß: Hildebrandt Mitte der 50er Jahre mit Hans-Guido Weber (links) und Gerhard Potyka, seinen Gefährten bei "Den Namenlosen".
Aber dann! Am 12. Dezember 1956 wurde H. Berufskabarettist. Mit Regisseur und Leiter Sammy Drechsel (links), mit Ursula Herking, Klaus Havenstein (oben) und Hans-Jürgen Diedrich (unten rechts) gründete er die "Münchner Lach- und Schießgesellschaft". Das erste Programm hieß: "Denn sie müssen nicht, was sie tun". Rechts im Bild: Komponist Fred Kassen.
Das Quartett als Spielform war gesetzt - und eine Frau musste auch immer dabei sein.
Ein über viele Jahre erfolgreicher Cocktail.
"Im gleichen Schrott und Trott" nahm sich 1957 den Kameraden Adenauer zur Brust.
Die Debatte - wichtiger Baustein für die Wortkünstler.
"Halt die Presse", 1963
Als Kontroll-Organ steht Hildebrandt im Programm "Krisen-Slalom" auf der Bühne (1964)
Zu Wolfgang Neuss (zweiter von links) hatte Hildebrandt ein besonderes Verhältnis - zu Sammy Drechsel (rechts) und dem Kollegen Klaus-Peter Schreiner ebenso.
Tanz und Gesang fehlten in keinem Programm.
Die Besetzung wechselte: Jürgen Scheller (links oben) und Ursula Noak stießen zum Team.
Manchmal ging's auch ohne Brille...
...oder auch mal im Ornat...
...als Knastbruder...
...oder als Ritter Ajax.
Man unternahm wohl organisierte Ausflüge...
...oder nahm im "Laden" in der Ursulastraße auch schon mal das ein oder andere Getränk zu sich.
Und wieder zwei neue Gesichter: Achim Strietzel (hinten links) und Horst Jüssen (dritter von links).
Gruppenbild mit Perücke.
Das Fernsehen wurde allmählich wichtiger.
Gedreht wurde meist in den Münchner Bavaria-Studios.
Es gab Zeiten, da waren Hildebrandt & Co. der SPD sehr nahe.
Mit Werner Schneyder war Hildebrandt viele Jahre gemeinsam unterwegs.
Gefeiert wurde immer, gern auch ausführlich. Zum 60. Geburtstag Hildebrandts gratulierten unter anderen (v. l.): Gerhard Potyka, Achim Strietzel, Claus Havenstein, Horst Jüssen, Rainer Basedow und Henning Venske.
Lesestunde mit Helmut Dietl, Gerhard Polt und Konstantin Wecker.
Ein prima Gespann!
Wichtig: Requisiten!
Auch wichtig: Traudl Sohnleitner, die gefühlte 400 Jahre lang Bedienung im "Laden" war.
Und natürlich die Frau Mama: Gertrud Hildebrandt schaute oft nach, was der Junior auf der Bühne so treibt.
Heute würde man sagen: Seine erste eigene Show. Es war aber viel mehr als Show. Von 1972-79 revolutionierte Hildebrandt in 66 Folgen den Begriff Satire im Fernsehen - bis das ZDF die unbequeme Sendung samt ihrem unbequemen Moderator absetzte.
Der Nachfolger "Scheibenwischer" wurde ein noch größerer Erfolg.
Ganz zu schweigen vom legendären "Kir Royal", wo Hildebrandt an der Seite von Baby Schimmerlos alias Franz Xaver Kroetz den Paparazzi Herbie gibt.
Preise hat dieser Mann gesammelt! Hier bedankt er sich 1997 für einen Goldenen Löwen.
So kennen wir ihn: als Denker. Als jemanden, dem belangloses Geplapper ein Graus ist.
Und so auch: deklamierend, engagiert, meinungsstark, unverstellt.
Nach dem Tod seiner Frau Irene, mit der er fast 30 Jahre verheiratet war, heiratete er Jahre später Renate Küster, die lange Zeit Mitglied der Lach- und Schießgesellschaft war. Seit 1962 wohnt Hildebrandt in München-Waldperlach. Die meiste Zeit ist er allerdings unterwegs, auch mit 80. Und daran wird sich wahrscheinlich nicht so viel ändern.
Sein mittlerweile fünftes Buch kokettiert jedenfalls mit dieser an sich recht mächtigen Zahl. Aber was sind schon Zahlen?