Forstenried:Vergnügt und ambitioniert

Forstenried: Sieht nicht so aus, funktioniert aber einwandfrei: Auf dem Holzsäge-Fahrrad lässt sich aus Ästen mit etwas "Schmalz" in den Beinen Kleinholz machen.

Sieht nicht so aus, funktioniert aber einwandfrei: Auf dem Holzsäge-Fahrrad lässt sich aus Ästen mit etwas "Schmalz" in den Beinen Kleinholz machen.

(Foto: Catherina Hess)

Tradition wird hochgehalten beim Dorffest Forstenried

Von Jürgen Wolfram, Forstenried

Mit alten Geschichten darf man den Leuten in Forstenried immer kommen. Das weiß man beim Forstbetrieb München, der das traditionelle Dorffest in diesem Jahr mit Darstellungen der höfischen Jagd der Wittelsbacher anreicherte. Das weiß man beim Historischen Verein, der mit einer Fotoausstellung an frühere Verhältnisse erinnerte, Schwerpunkt Unterdill. Und auch die Firma Euroboden, nach deren Konzept der Derzbachhof saniert werden soll, kennt die Vorliebe der Menschen im Münchner Süden für die eigenen Besonderheiten. Sie hatte Künstler engagiert, die im Garten des ältesten erhaltenen Münchner Bauernhofes Erzählungen von Alteingesessenen notierten. Dabei sollen "viele lustige Anekdoten aus dem Dorfleben" herumgekommen sein.

Mit spektakulären Aktionen warteten die Freiwillige Feuerwehr Forstenried sowie der Verein der Freunde des Forstenrieder Parks auf. Die Blauröcke demonstrierten sehr anschaulich, wie sie Unfallopfer aus Autowracks befreien. Gedacht sind solche Manöver eigentlich für Jugendliche, also potenzielle Nachwuchskräfte. Tatsächlich fühlten sich aber eher deren Väter von den Vor- und Ausführungen brennend angezogen.

Vergnüglich ging es bei den Freunden des Forstenrieder Parks zu, wo all jenen gesteigerte Aufmerksamkeit zuteil wurde, die sich auf ein Holzsäge-Fahrrad trauten. Im Selbstversuch zeigte sich: Um einen mitteldicken Ast in Kleinholz zu zerlegen, bedarf es einiger Anstrengung. War es endlich geschafft, durfte man zur Belohnung Zusatzaufgaben lösen, beispielsweise anhand von Holzscheiten erraten, von welchem Baum diese stammen. Höchst amüsant ein Glücksrad-Quiz. Wie heißt doch gleich das Fleisch von jagbarem Wild? Genau, nicht "Wildwuchs" und nicht "Waldfleisch", sondern Wildbret.

Wenn Drehorgelklänge und Chorgesang in Forstenried zur Abwechslung mal den Verkehrslärm übertönen, dann haben stets auch Kinder ihren Spaß. Diesmal war das Vergnügen vor allem zirzensischer "Galliano"-Art. Der TSV Forstenried wiederum rückte zur Feier des Viertels Randsportarten ins Zentrum des Geschehens. Unterm Strich stimmte die Resonanz hier wie da. Hannelore Prechtel, Vorsitzende des mitveranstaltenden Vereins der Freunde des Ortskerns Forstenried, bilanzierte durchaus entspannt: "Besuch am Samstag sehr gut; am Sonntag tröpfelt's immer etwas."

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