Forstenried:Den Behörden Beine machen

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Lärmschutz-Initiative A 95 beschwert sich bei Söder

Von Jürgen Wolfram, Forstenried

Mehr als 30 Jahre lang sei sie von den zuständigen Behörden "immer wieder vertröstet und für dumm verkauft" worden, beklagt die Bürgerinitiative (BI) "Lärmschutz an der Garmischer Autobahn". Jetzt haben sich die geplagten A 95-Anwohner um BI-Sprecher Thomas Breitkopf direkt an Ministerpräsident Markus Söder gewandt, um ihrem Anliegen Nachdruck zu verleihen. Unterlegt mit Unterschriftenlisten, die 1000 Namen tragen, bittet die Initiative Ministerpräsident Söder, den Behörden Beine zu machen, damit diese "endlich Taten walten lassen" und den Anwohnern entlang der A 95 einen "zeitgemäßen und wirkungsvollen Gesundheitsschutz" verschaffen.

Sie habe schon alles Mögliche versucht, um dieses Ziel zu erreichen, schreibt die BI aus Forstenried an den Ministerpräsidenten. Doch noch immer sei von einem Lärmschutz zwischen dem Luise-Kiesselbach-Platz und dem Ende der Wohnbebauung bei Unterdill nichts zu sehen, ebenso wenig wie von Schutzmaßnahmen gegen die Luftverschmutzung. Der primär zuständigen Autobahndirektion Südbayern wirft Breitkopf vor, entweder gar nicht auf die Beschwerden aus Forstenried zu reagieren, oder mit längst überholten Verkehrszahlen und Grenzwerten zu argumentieren. Die Stadt München wiederum verweise stets auf ihre begrenzte Zuständigkeit für den Bereich zwischen Luise-Kiesselbach-Platz und Kreuzhof - auch wenig hilfreich.

Nicht zuletzt fordert Breitkopf eine Gleichbehandlung der Menschen, die an bayerischen Autobahnen wohnen. Es sei "fast schon grotesk", schreibt er, dass an der Lindauer Autobahn sogar Einhausungskonstruktionen errichtet würden, an der vergleichbaren A 95 aber nichts geschehe. Zugleich erinnert Breitkopf daran, dass der Bezirksausschuss Thalkirchen-Obersendling - Forstenried - Fürstenried-Solln die Forderungen seiner Bürgerinitiative seit Jahren unterstütze, weil er um die Probleme wisse.

In einer neuerlichen Petition an die Autobahndirektion Süd beschreibt Breitkopf die "Ausgangssituation" als dramatisch. So werde auf Höhe von Forstenried eine sechsspurige Autobahn "durch Wohngebiete betrieben, in denen Tempo 30 gilt". Der Verkehr nehme laufend zu und werde "immer lauter". Die 1000 Unterzeichner der Petition wollen den Behörden ausdrücklich signalisieren, "dass akuter Handlungsbedarf besteht".

© SZ vom 04.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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