Unbekannte haben in der vergangenen Woche einen Schaden in Höhe von fast 20 000 Euro an einer forstwirtschaftlichen Arbeitsmaschine und dem zugehörigen Anhänger angerichtet, die in Stockdorf in der Forstkastenstraße abgestellt waren. Zwischen 11.30 Uhr am Donnerstag und 7.30 Uhr am Freitag zerstachen sie alle zehn Reifen des sogenannten Rückezugs, mit dem gefällte Bäume zu befestigten Wegen transportiert werden; zudem sprühten sie Bauschaum in Öffnungen des Fahrzeugs. Weil letzteres außerdem mit Schriftzügen beschmiert wurde, geht die Polizei von einem politischen Hintergrund aus. Gegen Kiesabbau und Abholzung im Forst Kasten regt sich seit geraumer Zeit Widerstand.
Laut Kommunalreferat, dessen Forstverwaltung die Geräte gehören, werde mit den Maschinen der Wald gepflegt, man fördere so "eine aktive Entwicklung zum klimatoleranten Wald". Kommunalreferentin Kristina Frank (CSU) erklärte, dass mit der Beschädigung "eine rote Linie überschritten worden" sei. "Die Radikalisierung des Protests besorgt mich und meine Mitarbeiter sehr." Sie kritisierte Umweltschützer für die "Bagatellisierung von Straftaten" und bezog sich auf einen Bericht der SZ vom Samstag, in dem sich sechs Umweltschützer für zivilen Ungehorsam aussprachen.
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Lisa Poettinger, eine der Aktivistinnen, die mit der SZ sprachen, distanzierte sich von der Beschädigung der Maschinen: "Sabotage heißt nicht, wahllos irgendetwas zu zerstören. Es bedeutet, diejenigen Dinge lahmzulegen, die überproportional zur Zerstörung unserer Lebensgrundlagen beitragen." Man befürworte Waldbesetzungen, Baumpflegegeräte aber seien "nicht unser Ziel".