Süddeutsche Zeitung

Forschungsprojekt:Ideen für ein attraktives Bahnhofsviertel

Die Schillerstraße als attraktive, grüne Sommerstraße, ein aufgewerteter Nußbaumpark, ein Drogenkonsumraum, ein Duschmobil für Obdachlose oder auch nur ein Spritzschutz gegen wildes Urinieren. Die Stadt hat aus einem Forschungsprojekt heraus ein ganzes Bündel an (nicht immer ganz neuen) Ideen erhalten, wie sie ihr Bahnhofsviertel sicherer und attraktiver gestalten könnte. Die Ergebnisse stellt Kreisverwaltungsreferent Thomas Böhle am Dienstag im Stadtrat vor. Ob und welche Anregungen letztlich umgesetzt werden, sollen die einzelnen Referate laut Beschlussvorlage selbst entscheiden.

Von 2017 bis 2020 haben Experten unter der Leitung der Stiftungsprofessur für Kriminalprävention und Risikomanagement an der Universität Tübingen Kriminal-Statistiken ausgewertet, sich vor Ort selbst ein Bild gemacht und mit vielen Betroffenen gesprochen. Neben München waren auch die Städte Düsseldorf und Leipzig eingebunden. Ziel war es, aus der Untersuchung der drei unterschiedlich angelegten Bahnhofsviertel Erkenntnisse zu sammeln, die sich auf viele deutsche Großstädte übertragen lassen. Die Forscher haben nun als Ergebnis einen sogenannten Werkzeugkasten entwickelt, der mehr als 230 Vorschläge für mehr Prävention, Sauberkeit und Sicherheit in den oft schwierigen Bahnhofsvierteln enthält. Dort können Kommunen nun wie in einem digitalen Katalog die passenden Ideen für ihr Quartier suchen. Wenn zum Beispiel jemand nach der Verbesserung des subjektiven Sicherheitsgefühls der Menschen im Bahnhofsviertel sucht, ploppt das Themengebiet "Dunkelheit" auf, mit konkreten Vorschläge, was man dagegen tun könnte. Aber auch spezielle Verbesserungen für München werden aufgezählt und mit 14 Hotspots auf einer Karte dargestellt. Diese Ideen sollen auch dem Runden Tisch Hauptbahnhof vorgelegt werden.

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Quelle:
SZ vom 28.06.2021 / heff
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