Psychiatrie:"Angst ist eine wichtige Emotion"

Nadine Gogolla, 2021

Nadine Gogolla wird im Max-Planck-Institut für Psychiatrie näher am Klinikbetrieb sein. Davon erhoffen sich beide Seiten neue Erkenntnisse in der Behandlung von psychischen Erkrankungen.

(Foto: Robert Haas)

Wie kann man Depressionen und Ängste besser behandeln? Nadine Gogolla, die neue Direktorin am Max-Planck-Institut für Psychiatrie, erforscht die Gefühlswelt von Mäusen, um der Antwort näherzukommen. Über Emotionen und was sie mit uns anstellen.

Von Martina Scherf

Haben Mäuse Gefühle? Bei Affen würde das niemand bestreiten, aber so ein kleines Nagetier? Nadine Gogolla hat es eindeutig bewiesen. Wenn ihre Labormäuse Süßes bekommen, freuen sie sich. Schmecken sie Bitteres, schürzen sie die Lippen und strecken die Zunge raus. Haben sie Angst, weiten sich ihre Pupillen. Freude, Ekel, Missfallen, Schmerz und andere Gefühle hat Nadine Gogolla mit ihrem Team am Max-Planck-Institut für Neurobiologie an Mäusen untersucht und festgestellt: Die Emotionen dieser winzigen Tiere lassen sich in ihren Gesichtern ablesen, genauso wie beim Menschen. Aber was sind überhaupt Emotionen? Lassen sie sich messen? Und wie könnte das Patienten mit psychischen Erkrankungen helfen? Nadine Gogolla ist auf dem Weg, diese Fragen zu beantworten. Auch wenn noch nicht klar ist, wie lange das dauern wird.

Zur SZ-Startseite
Relaxing moments in a hammock; epression

SZ PlusSZ MagazinDepression
:"Der nichtdepressive Partner zerbricht leicht an der Belastung"

Die Psychologin Ulrike Borst kennt Wege, wie man der erkrankten Person helfen und die Beziehung schützen kann. Ein Gespräch über richtige und falsche Sätze, Selbstfürsorge und die Frage, wie man sich trotz all des Schmerzes nah bleibt.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: