Forderung der Grünen:Heimweg mit dem Frauentaxi

  • Die Stadtratsfraktion der Grünen und der Rosa Liste macht sich mit einem Antrag für das Konzept des Frauennachttaxis stark.
  • Taxen sollen Frauen von der nächsten Haltestelle ihres Busses oder ihrer Bahn nach Haus bringen - dafür soll es einen Zuschuss geben.
  • Vorbild ist die Stadt Hannover: Dort gibt es bereits seit 1994 ein Frauentaxi.

Von Eva Casper

Nachts allein in einer verlassenen Wohngegend nach Hause gehen: für viele Frauen ist das eine beängstigende Situation. Damit sie sich auf dem Heimweg sicherer fühlen, macht sich die Stadtratsfraktion der Grünen und der Rosa Liste jetzt in einem Antrag für das Konzept des Frauennachttaxis nach dem Vorbild von Hannover stark.

Damit können sich Frauen - auch in Begleitung von Kindern bis zu einem Alter von 14 Jahren - mit dem Taxi zur nächsten Haltestelle der öffentlichen Verkehrsmittel bringen lassen oder von dort aus nach Hause. Das Frauennachttaxi ist ein Angebot der Hannoverschen Verkehrsbetriebe in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsbeauftragten der Landeshauptstadt.

Vorbild ist das System in Hannover

Die Stadt bezuschusst jede Frauentaxifahrt zwischen 19 und 6 Uhr im Winterhalbjahr und zwischen 21 und 5 Uhr im Sommerhalbjahr mit 2,50 Euro. "Das soll vor allem ältere Frauen mit einem geringem Geldbeutel entlasten", so Jutta Koller, Sozialpolitikerin der Grünen. Und sie sollen ermutigt werden, mehr am öffentlichen Leben teilzuhaben. In Hannover gibt es das Frauentaxi schon seit 1994.

"Das Hauptproblem ist, dass bis jetzt nur wenige Taxifahrer bereit sind, für die meist kurzen Strecken extra anzufahren", sagt Koller. Sie hofft, für die Taxi-Unternehmen ein Anreizsystem schaffen zu können. Dafür ist sie auch bereit, Kompromisse einzugehen: "Das Hannover-Modell muss ja nicht das Ideale sein." Konkrete Ideen gibt es noch nicht.

© SZ vom 02.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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