Flughafen München:Was wird aus dem ausgesetzten Baby - und seiner Mutter?

  • Das Baby, das am Donnerstag am Flughafen zur Welt kam und dort auf einer Toilette ausgesetzt wurde, ist nicht mehr in akuter Lebensgefahr.
  • Trotz intensiver Suche hat die Polizei noch keine Spur von der Mutter.
  • Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Wer kümmert sich jetzt um das Baby?

Das Kind wird seit Donnerstag intensivmedizinisch in einer Münchner Kinderklinik behandelt. Nach Auskunft der Ärzte ist es normal entwickelt, also nicht verfrüht zur Welt gekommen. Sobald keine gesundheitlichen Risiken mehr bestehen, wird das Baby in die Obhut des Jugendamtes übergeben, das dann eine Pflegefamilie sucht, die für das Kind sorgt, bis die Mutter (oder der Vater) ausfindig gemacht ist.

Welche Strafe droht der Mutter?

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen "Verdachts der Aussetzung". Wer einen anderen Menschen in eine hilflose Lage versetzt oder in einer hilflosen Lage im Stich lässt, muss mit einer hohen Strafe rechnen - auch weil der Täter dabei den Tod des Opfers riskiert, mindestens aber schwere Gesundheitsschäden. Setzt ein Elternteil sein Kind aus, liegt die Strafe laut Strafgesetzbuch bei mindestens einem Jahr und höchstens zehn Jahren Gefängnis. In minder schweren Fällen kann die Strafe auf sechs Monate Haft reduziert werden.

Wie sucht die Polizei nach der Frau?

Von der Frau fehlte am Freitagmittag immer noch jede Spur. Dutzende Polizisten hatten den Flughafen und seine Umgebung sowie die S-Bahnen durchsucht. Zur Fahndung setzt die Polizei auch Hunde ein und wertet Aufnahmen von Überwachungskameras aus, die überall auf dem Airport-Gelände installiert sind - auch in dem Großparkhaus P 20, wo das Kind nahe dem Terminal 2 auf einer Damentoilette gefunden wurde.

Welches gesundheitliche Risiko bestand für die Mutter?

Einerseits können Frauen ihre Kinder natürlich auch ohne die Hilfe von Ärzten oder Hebammen zur Welt bringen. Anderseits sind vielfältige Komplikationen denkbar, die ohne medizinische Hilfe zum Tod des Kindes, aber auch zu dem der Mutter führen könnten. Über den konkreten Fall liegen keine Informationen vor.

Wo bekommen Frauen Hilfe, die ihr Kind nicht behalten wollen?

Werdende Mütter können sich bereits vor der Geburt an viele Stellen wenden: Sozialbürgerhäuser, die Schwangerenberatung, Ärzte und Hebammen können Ratschläge geben. "Kommen Sie zu uns, wir kümmern uns", sagt etwa der Sprecher des Münchner Sozialreferats.

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