Warnstreik am Flughafen München:Fast 80 Prozent der Verbindungen fallen aus

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Wie bereits Ende Februar ruft die Gewerkschaft Verdi am Montag am Münchner Flughafen erneut zum Streik auf. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Aufgrund eines Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi kommt heute auch in München der Flugverkehr weitgehend zum Erliegen. Der Arbeitskampf dauert 24 Stunden.

Am Flughafen München wird an diesem Montag aufgrund eines 24-stündigen Warnstreiks nur ein Bruchteil der sonst üblichen Flüge stattfinden. Fast 80 Prozent der Verbindungen fielen aus, sagte ein Flughafensprecher am Morgen. Nur rund 170 der ursprünglich geplanten 820 Starts und Landungen könnten voraussichtlich stattfinden. Bereits am Sonntag waren 40 Flüge in München annulliert worden.

Hintergrund ist ein Warnstreik, zu dem die Gewerkschaft Verdi nicht nur am Münchner, sondern auch an weiteren zwölf deutschen Flughäfen aufgerufen hat. Seit Mitternacht sind Beschäftigte aus dem öffentlichen Dienst der Flughafenbetreiber, den Bodenverkehrsdiensten und der Luftsicherheitsbereiche in verschiedenen Tarifkonflikten im Ausstand, wie ein Sprecher der Gewerkschaft sagte. Die Aktion soll 24 Stunden dauern.

Viele Passagiere haben sich offenbar auf den Streik eingestellt. „In den Terminals ist es sehr ruhig“, sagte der Flughafensprecher, es herrsche kein Andrang. „Es ist sehr entspannt.“

Tausende Flüge gestrichen
:Warnstreiks legen Flugverkehr bundesweit lahm

Für Reisende ist es ein düsterer Start in die Woche: An 13 Flughäfen in Deutschland hat die Gewerkschaft Verdi zu Warnstreiks aufgerufen. Tausende Flüge fallen insgesamt aus, unter anderem in München, Frankfurt und Berlin.

Am Morgen landete in München laut Flugplan ein Flieger aus Abu Dhabi, weitere auch von deutschen Flughäfen sollten folgen. Welche Verbindungen ausfallen, entscheide die jeweilige Fluggesellschaft, sagte der Sprecher. „Die Passagiere sind von den Airlines informiert und entsprechend umgebucht.“

Wichtigste Fluggesellschaft in München ist die Lufthansa. Die bayerische Landeshauptstadt ist neben Frankfurt eines der beiden Drehkreuze des Unternehmens für den weltweiten Flugverkehr. Die Lufthansa wie auch der Flughafenverband ADV kritisierten die Warnstreiks an den Knotenpunkten der Verkehrsinfrastruktur scharf. Die Lufthansa weist auf ihrer Website darauf hin, dass sie selbst nicht Tarifpartner in dieser Auseinandersetzung sei, sondern "Betroffene".

Für den Dienstag erwartet der Flughafen wieder den regulären Flugbetrieb. Natürlich werde ein bisschen mehr los sein, sagte der Sprecher, denn einige Fluggäste, die am Montag nicht fliegen konnten, seien auf den Dienstag umgebucht.

"Monsterstreik" legt Flughäfen lahm - 560.000 Passagiere betroffen (Video: Reuters)

Die Gewerkschaft Verdi begründete den Ausstand mit dem Verhalten der Arbeitgeber. „Wir sehen uns zu diesem Warnstreik gezwungen, da die Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bisher kein Angebot vorgelegt und keine Bereitschaft gezeigt haben, unsere berechtigten Forderungen zu erfüllen“, erklärte die Verdi-Vize-Vorsitzende Christine Behle. Man habe die Aktionen frühzeitig angekündigt, um den Passagieren Planungssicherheit zu ermöglichen.

Verdi fordert eine Tariferhöhung im Volumen von 8 Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich, und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten. Die Arbeitgeber wiesen diese Forderungen als nicht finanzierbar zurück.

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