Süddeutsche Zeitung

190 Flüge fallen aus:Wenn am Münchner Flughafen nichts mehr geht

Nach einem Zwischenfall im Sicherheitsbereich müssen große Teile der beiden Terminals gesperrt werden. Für etwa 25 000 Passagiere fallen die Flüge aus.

Fluggäste stehen am Dienstagvormittag vor der verschlossenen Tür des Terminals 2 Schlange. Nachdem am Morgen gegen 7.30 Uhr eine Person ohne Kontrolle in den Sicherheitsbereich gelangt war, sperrte die Bundespolizei große Teile des Münchner Flughafens.

Während das Werbebanner über dem Eingang zu Terminal 2 einen startbereiten Ferienflieger zeigt, müssen die Fluggäste vor den verschlossenen Türen Geduld beweisen.

Auch im Flughafen versammeln sich im Lauf des Vormittags immer mehr Menschen. Wer das Gebäude verlässt, gelangt nach der Sperrung nicht wieder ins Innere.

Auf der Abflugtafel wurden Dutzende Maschinen als verspätet gemeldet, mindestens 190 Verbindungen wurden im Lauf des Tages annulliert. Vor dem Terminal 2 warteten laut Flughafen zeitweilig etwa 5000 Passagiere.

Wie leer gefegt wirkte der Zugang zum Sicherheitsbereich. Die Fluggäste mussten teilweise fast vier Stunden lang warten, bis die Abfertigung wieder aufgenommen werden konnte.

Während immer mehr Menschen vor den Abflugtafeln sammelten, wurde der Mann, der durch einen Notausgang in den Sicherheitsbereich gelangt war, befragt. Man habe den Mann "relativ schnell" gefunden, sagte ein Sprecher der Polizei. Eine akute Gefahr habe nicht bestanden, man habe auch nichts Verdächtiges entdeckt.

Sämtliche Ein- und Ausgänge, die in den gesperrten Bereichen des Flughafens liegen, wurden von Bundespolizisten überwacht.

Um den Passagieren die Wartezeit etwas angenehmer zu machen, verteilten Mitarbeiter der Flughafenfeuerwehr Wasser.

Nach Stunden des Wartens wurden die Sperrungen wieder aufgehoben. Insgesamt wären dort am Dienstag etwa 1200 Starts und Landungen geplant gewesen, sagt ein Flughafen-Sprecher. Im Schnitt seien an einem solchen Tag 120 000 Passagiere am zweitgrößten Flughafen in Deutschland unterwegs. Von den annullierten Flügen dürften mehr als 25 000 Fluggäste betroffen gewesen sein.

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