Flughafen:Familie im Privatjet nach München geschleust

Die Polizei stoppt vier Iraker. Sie geben sich als Diplomaten aus, sagen dann aber, sie seien auf der Flucht und hätten einem Mann 60 000 Euro gezahlt, damit er sie nach Deutschland bringe.

60 000 Euro hat ein Vater aus dem Irak nach eigenen Angaben bezahlt, damit er mit seiner Frau und zwei Kindern aus Istanbul nach München geflogen wird, um hier Asyl zu beantragen. Die Bundespolizei am Flughafen teilte am Montag mit, der 49-Jährige sei zusammen mit seiner 44 Jahre alten Frau und seinen zwölf und sieben Jahren alten Kindern am Freitagnachmittag mit einem Privatjet gelandet. Bei der Grenzkontrolle hätte der Vater versucht, den Beamten weis zu machen, sie seien Diplomaten auf der Durchreise auf die Karibikinsel Dominica. Allerdings passten ihre Dokumente nicht zu dieser Geschichte.

Hernach räumten die Eltern ein, dass sie auf der Flucht vor dem Vater der 44-Jährigen seien. Dieser verlange, dass sie und die siebenjährige Tochter beschnitten würden. Daher hätten sie ihr Haus und ihr Restaurant im Norden des Irak verkauft und seien in die Türkei geflüchtet. Dort hätten sie einem Schleuser umgerechnet 60 000 Euro für den Flug nach München bezahlt. Die Familie wurde in ein Aufnahmezentrum gebracht, bis über das Asylverfahren entschieden ist.

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