Flughafen München:Mehrheit will keine dritte Startbahn

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  • In einer repräsentativen Umfrage sprechen sich 52 Prozent der Bayern - im Großraum München sogar 63 Prozent - gegen eine dritte Startbahn aus.
  • Startbahngegner fordern nun, das Projekt ad acta zu legen.

Von Petra Schnirch, Freising

Jetzt sei es an der Zeit, die Ausbaupläne "endgültig zu beerdigen", findet das Aktionsbündnis "Aufgemuckt". Laut einer repräsentativen Umfrage, die der Fernsehsender Sat 1 in Auftrag gegeben hat, sprechen sich 52 Prozent der Bayern - im Großraum München sind es sogar 63 Prozent - gegen eine dritte Startbahn aus. Die Aufgemuckt-Sprecher fordern die Staatsregierung nun auf, diese Zahlen zur Kenntnis zu nehmen. Die Flughafenanwohner bräuchten endlich die Sicherheit, "dass sie in ihrer Heimat bleiben können".

Grünen-Landtagsabgeordneter Christian Magerl kommentiert die Umfrage mit ähnlichen Worten: "Es ist allerhöchste Zeit, dass dieses Projekt begraben wird." Man vermag durchaus Genugtuung herauszuhören, wenn er weiter schreibt: "Es sind eben nicht nur ein paar unverbesserliche Querulanten und Nein-Sager, wie von den Befürwortern stets behauptet wird, sondern die überwältigende Mehrheit der bayerischen Bevölkerung, die keine weitere Landebahn wollen." Er fordert Ministerpräsident Horst Seehofer auf, "der sich immer mit seiner Koalition mit den Bürgerinnen und Bürgern brüste", das Projekt ad acta zu legen.

"Alle Fakten sprechen gegen den Bau einer dritten Startbahn."

Zwar fiel das Ergebnis der Umfrage durch die GMS Dr. Jung GmbH im Großraum München besonders deutlich aus. Aber auch im restlichen Bayern sind 48 Prozent gegen die Startbahnpläne und nur 37 Prozent dafür. Bei der Bürgerinitiative in Attaching freut man sich, dass die Münchner nach dem Bürgerentscheid im Sommer 2012 erneut "Solidarität mit uns Betroffenen" zeigen. Keine Infrastrukturmaßnahme habe bisher solche Belastungen geschaffen, wie sie durch den Startbahn-Bau für Attaching entstehen würden.

Selbst beim Bau des Flughafens in den Siebzigerjahren seien die Anwohner besser geschützt worden, etwa durch eine 62-Dezibel-Linie und eine Mindestüberflughöhe von 300 Meter. "Menschen sind wichtiger als Flugzeuge!", heißt es in der Pressemitteilung der Bürgerinitiative.

FW-Landtagsabgeordneter Benno Zierer sieht sich ebenfalls bestätigt: "Alle Fakten sprechen gegen den Bau einer dritten Startbahn." Die Staatsregierung solle endlich die Konsequenzen ziehen und "die jahrelange Hängepartie beenden".

© SZ vom 24.07.2015 / psc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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