Flughafen München:International gesuchter Kokainschmuggler gefasst

Auf dem Weg in den Osterurlaub geht ein Kroate der Bundespolizei ins Netz. Die US-Strafverfolger fahnden seit 2016 nach dem 37-Jährigen.

Von Joachim Mölter

Es sollte nur ein kurzer Osterurlaub in Paris werden, mit seiner Tochter und vor allem mit seiner neuen Freundin, doch ein 37 Jahre alter Kroate wird diesen Ausflug wohl noch lange bereuen. Beim Umsteigen in München wurde der aus Zadar kommende Mann festgenommen, Bundespolizisten hatten bei der Kontrolle eine internationale Fahndungsnotiz entdeckt: Eine Strafverfolgungsbehörde aus den USA hatte bereits seit sechs Jahren weltweit über Interpol um die Festnahme des Mannes gebeten.

Ihm wird vorgeworfen, im November 2014 mit mehreren Komplizen in einem Kleinflugzeug 220 Kilogramm Kokain aus Venezuela in die USA geschmuggelt zu haben. Zwei Täter wurden damals beim Entladen der Fracht am Flughafen in Fort Lauderdale/US-Bundesstaat Florida festgenommen. Der Kroate wird für die Vorbereitung des Flugzeuges verantwortlich gemacht; weil er nicht in den USA verweilte, erließ ein Richter am Southern District Court of Florida schließlich im September 2016 einen internationalen Haftbefehl.

Den vollstreckten nun Bundespolizisten im Erdinger Moos am späten Ostersonntag. Tags darauf wurde der 37-Jährige einem Haftrichter vorgeführt und anschließend ins Gefängnis von Landshut eingeliefert. Im Falle einer Auslieferung droht dem Mann eine lebenslange Haft. Seine Freundin musste mit seiner Tochter die Reise nach Paris alleine antreten.

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