Auch einige Familien mit Kindern verbrachten die Nacht in der Ankunftshalle des Münchner Hauptbahnhofs. Aber offenbar aus freiwilligen Stücken - zwischenzeitlich hatte es geheißen, es gebe keine Schlafplätze mehr für Flüchtlinge.
In diesen Tagen Normalität: Während Flüchtlinge sich auf dem Boden in der Ankunftshalle vorübergehend eingerichtet haben, eilen reguläre Reisende zu ihren Zügen.
An der Münchner Luisenstraße zeigt sich das ganze Ausmaß der Hilfsbereitschaft: Dort werden die Isomatten, Matratzen, Decken und Schlafsäcke gesammelt, die Bürger bis spät in die Nacht an den Bahnhof gebracht haben.
Entlang der Ticketschalter der Deutschen Bahn haben die Menschen ihre provisorischen Schlafstätten aufgebaut.
Diese Familie hat ihr Nachtlager auf dem Boden in der Bahnhofshalle aufgeschlagen. Zumindest mit dem Nötigsten ist sie versorgt.
Die Abendsonne steht über dem Münchner Hauptbahnhof. Obwohl die Stadt am Samstagabend befürchtete, nicht mehr jedem Ankommenden einen Platz in einer Unterkunft zur Verfügung stellen zu können, freuen sich die Menschen, hier zu sein.
Ein Schaubild zeigt die Entwicklung der Flüchtlingszahlen in den vergangenen Tagen - der voraussichtliche Peak an diesem Wochenende ist noch nicht verzeichnet.
Am Samstag erreichten 12 200 Flüchtlinge den Münchner Hauptbahnhof. Diese Flüchtlingsfamilie ist froh, dass sie es nach Deutschland geschafft hat.
Freiwillige Helfer geben auch an diesem Samstag wieder fleißig Hilfsgüter weiter.
Hunderte Helfer sind im Einsatz, um die Ankömmlinge mit dem Nötigsten zu versorgen. Hier kümmert sich eine Frau um einem Flüchtlingskind und seine Mutter.
Die Schalterhalle, die zum Ankunftszentrum umfunktioniert wurde, läuft schon am Samstagvormittag voll. Bis 10.30 Uhr waren schon 3600 Flüchtlinge - so viele Menschen hatten die Behörden zu einem so frühen Zeitpunkt noch nie in den vergangenen Tagen gezählt. Bis 16 Uhr sind es schon 7219, um 20 Uhr sind es 9200. Die Behörden rechnen mit mehr als 10 000 Asylsuchenden am Samstag.
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter besucht freiwillige Helfer, die die Flüchtlinge betreuen. Zuvor hat er bei einer Pressekonferenz vor einem Kollaps gewarnt, wenn andere Bundesländer nicht mehr Asylsuchende aufnehmen. Am Abend kann der SPD-Politiker seinen Unmut über die fehlende Solidarität der übrigen Bundesländer nicht verbergen.
Am Hauptbahnhof stehen wieder Münchner, die die Flüchtlinge willkommen heißen wollen.
Die Helfer sind vorbereitet: Am Hauptbahnhof liegen nicht nur kistenweise Müsli-Riegel und Kekse bereit, sondern auch Bananen und Wasser - alles Spenden.
Flüchtlingskinder warten am Hauptbahnhof, dass sie mit einem Bus in eine Unterkunft gebracht werden.
Andere müssen zu Fuß gehen: Hunderte Flüchtlinge laufen nach ihrer Ankunft am Hauptbahnhof zum Notquartier in der nahe gelegenen Karlstraße.
Ein Polizeiauto fährt dieser Gruppe von Asylsuchenden voran.
Sie passieren dabei auch einige Waggons der Trambahnen.
Alleine Samstagmittag werden 400 Flüchtlinge ins alte Mahag-Gebäude gebracht.
Hier können sich die Erschöpften ausruhen, bevor sie in eine Erstaufnahmeeinrichtung kommen - sofern die Bundesländer freie Kapazitäten melden.
Im Aschheimer Ortsteil Dornach haben die Johanniter am Samstag eine neue Notunterkunft für Flüchtlinge mit zunächst 1500 verfügbaren Plätzen geöffnet - 1000 weitere entstehen im Lauf des Tages. Die Bundeswehr hilft beim Aufbau.
In der Nacht zum Samstag sind den Behörden fast die Busse ausgegangen, die die Asylsuchenden in ihre Notunterkünfte oder in andere Teile Bayerns und der Bundesrepublik bringen sollten.
Etwa 300 Menschen mussten daher zu Fuß vom Hauptbahnhof zum alten Mahag-Autohaus laufen, das die Stadt zu einem Notquartier umfunktioniert hat. Die Regierung von Oberbayern hat die Notkapazitäten auf 5200 Plätze aufgestockt.
Verständigung auch ohne Worte: Ein aus Budapest anreisender Flüchtling formt mit seinen Händen ein Herz - aus Freude, dass er endlich angekommen ist.
Auch die Kleinsten sind sichtlich erleichtert, dass sie die Flucht über Ungarn und Österreich hinter sich haben.
Insgesamt 5800 Menschen zählte die Polizei am Freitag am Hauptbahnhof. Eigentlich waren 10 000 erwartet worden. Dennoch war es von Zeit zu Zeit sehr voll in der Halle.
Die Helfer residieren daher mit ihrem Infopoint auch nicht mehr länger direkt am Starnberger Flügelbahnhof, sondern in der Elisenstraße 4 nahe des Hauptbahnhofs. Dort treffen sich die Ehrenamtlichen, die in Schichten helfen. Auch neue Interessenten können sich melden.