Die Flüchtlinge, die um 13.30 Uhr München erreichen, steigen noch am selben Bahnsteig in eine S-Bahn um, die sie zur Donnersbergerbrücke bringen. Von dort laufen sie in eine Notunterkunft. SZ-Reporter Thomas Anlauf schildert die Szene so:
Es sind Hunderte, die sich langsam auf eine Halle zubewegen. Dort werden sie registriert und dann zu ihren vorläufigen Unterkünften gebracht. Die Halle im Hauptbahnhof hätte nicht ausgereicht, um so viele zu erfassen. Kaum einer der Menschen spricht auf dem Weg von der S-Bahn zum provisorischen Aufnahmezentum an der Donnersbergerbrücke, viele humpeln. Es sind Menschen, die sich am Abend zuvor zu Fuß auf der Autobahn in Richtung Österreich aufgemacht hatten. Viele tragen nur T-Shirts und Schlappen, vorneweg gehen junge Männer, die sich in blaue Decken gegen den Herbstwind gehüllt haben. Ein Mann trägt sein schlafendes Kind, die Mutter lächelt erschöpft. Sie trägt eine Halskrause. Kurz hinter ihr ein junger Mann im Rollstuhl, auch er lief vor wenigen Stunden mit Krücken über die Autobahn nach Westen. Er hebt die Hand, lächelt und winkt. Der Marsch der Erschöpften, hier ist er fast zu Ende.