Flohmarkt Theresienwiese:Ramsch für alle!

Skurriles, Antiquitäten und Küsschen: Bei strahlendem Sonnenschein fanden sich wieder Tausende Flohmarkt-Fans auf der Theresienwiese ein.

Ana Maria Michel

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Skurriles, Antiquitäten und Küsschen: Bei strahlendem Sonnenschein fanden sich wieder Tausende Flohmarkt-Fans auf der Theresienwiese ein.

Das Wetter ist an diesem Samstag auf der Seite der Trödler: Bei traumhaftem Sonnenschein schlängeln sich Tausende Flohmarkt-Fans zwischen den Ständen auf der Theresienwiese hindurch.

Die Profis kommen den Langschläfern schon um 9 Uhr morgens mit voll gepackten Taschen entgegen, aber beim größten Flohmarkt Bayerns gibt es so viele Stände, dass bestimmt noch ein paar Schätze übrig geblieben sind, die den Adler-Augen der Flohmarkt-Profis entgangen sind.

Fotos und Text: Ana Maria Michel

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"Mein wertvollstes Stück habe ich schon verkauft, das war eine Swatch-Uhr mit einem echten Rubin", sagt Claudia.

Claudias Verkaufsstrategie ist sehr gut: Sie schenkt kostenlos Kaffee aus der Thermoskanne aus, um Kunden zum Kauf eines Bechers zu überreden.

Der Fächer, den Claudia in der Hand hält, kommt aus China und wäre schon für fünf Euro zu haben.

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Ein paar Meter weiter sehen die Preiskategorien schon ganz anders aus. Dieser Fernsehschrank aus den fünfziger Jahren an, der außerdem ein Radio und einen Plattenspieler enthält, soll 600 Euro kosten. Ein Liebhaber wird sich dafür bestimmt finden.

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Ein Angebot der anderen Art findet man beim Stand von Laura und ihren Freunden. Die bieten Küsschen ab 50 Cent an.

"Vorher haben die Jungs das Schild getragen und schon ein paar Küsschen verteilen können. Ich habe gerade erst übernommen", erzählt Laura.

Sie ist zum ersten Mal beim Flohmarkt auf der Theresienweise dabei und teilt sich den Stand mit ihren Freunden, die die Küsschen durch ein Megaphon anpreisen.

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Dieses lustig aussehende Fläschchen mit dem puscheligen Korken ist für Schnupftabak gedacht. "Es gehört meinem Mann", sagt die gut gelaunte Verkäuferin, die gerade ein Paar Kinder-Schnee-Schuhe verkauft hat.

"Mein Mann darf heute ausschlafen", sagt sie. So bekommt er auch nicht mit, dass sie sein Fläschchen bereits für 1,50 Euro verkaufen würde.

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"Das Wertvollste hier am Stand? Das ist sie natürlich", sagt ein Mann und zeigt dabei lachend auf seine Frau Roswitha. Aber sie ist natürlich nicht zu verkaufen.

Am Stand der beiden fällt eine große Wanduhr auf, die auf den zweiten Blick eindeutig nicht aus Holz, sondern aus Plastik ist. Die Uhr ist ein DDR-Fabrikat und kostet 15 Euro.

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Die lilafarbene Gitarre stammt aus den späten sechziger Jahren und dient nur noch zu Deko-Zwecken, weil sie absolut nicht funktionstüchtig ist. "Sie war meine erste Gitarre und ich habe sie mit 16 Jahren in einem Gebrauchtwarenladen in Haidhausen gekauft", sagt Anmar.

Das höchste Gebot liegt im Moment bei 25 Euro, aber Anmar strebt einen höheren Verkaufspreis an, denn die Gitarre hat ihn damals 250 DM gekostet.

"Das Teil ist der Attraktor an meinem Stand, weil alle Welt auf Vintage steht", sagt er.

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Gina hat einen Teil der Schmuck-Stücke an ihrem Stand selbst gemacht, so auch die blauen und rosafarbenen Ohrringe mit den Filzkugeln.

"Es dauert ungefähr 30 Minuten, solche Ohrringe herzustellen", sagt sie. Die Filz-Ohrringe würde sie gerne für jeweils 2,50 Euro verkaufen.

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Wer Rustikales mag, ist bei Elfriede richtig. Sie möchte eine alte Obstpresse verkaufen, die noch funktionstüchtig ist. "Damit kann man zum Beispiel Beeren pressen", sagt sie. Für den frischgepressten Orangensaft am Morgen ist dieses Gerät wahrscheinlich etwas übertrieben. 60 Euro möchte Elfriede für die Presse haben.

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Wegen einer Haushaltsauflösung trennt sich Gaby von dem goldenen Elefanten-Kerzenständer. "Der kommt aus Indien, wo solche Kerzenständer mit Glöckchen hergestellt werden, und ist echte Handarbeit", erzählt sie. 25 Euro hätte Gaby gerne für das Stück. "Aber das ist natürlich nur die Verhandlungsbasis", sagt sie.

Außerdem verkauft sie eine Barbie-Sammlung. "Die Barbies gehören meiner Mutter, nicht mir", stellt ihre Tochter gleich klar.

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Auch ein Gefährt für Barbies findet man auf dem Flohmarkt. Cabrios in Rot und Rosa werden hier angeboten.

Der Preis lässt sich bestimmt verhandeln, das ist auf dem Flohmarkt gang und gäbe. Eine junge Frau hat sich an einem Stand in eine kleine Handtasche aus Krokodilleder verliebt. Als die Verkäuferin den Preis nennt, erschrickt sie kurz und sagt dann aber schlagfertig: "Für 25 Euro nehme ich sie!" Versuchen kann man es.

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Das ist Fritz. Nach Angaben seiner Verkäufer ist er pflegeleicht, muss aber regelmäßig gefüttert werden.

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Regen bedeutet für einen Flohmarkt im Freien das Ende. An diesem Samstag packen einige Verkäufer auf der Theresienwiese ihre Schirme aus, die heute aber als Sonnenschutz dienen.

Das schöne Wetter hat viele Flohmarkt-Fans angelockt. Kurz vor 12 Uhr mittags kommt man nur im Schneckentempo zwischen den Ständen vorwärts.

Aber die Stimmung ist gut: Einige Verkäufer üben mit vom Fett der Sonnencreme glänzendem Gesicht ihr Können als Marktschreier: "Alles muss fort, alles muss raus!"

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Auf den Stufen zu Füßen der Bavaria hat man alles im Blick. Viele Flohmarkt-Besucher, denen das Gedränge zwischen den Ständen zu anstregend wird, ruhen sich hier aus und schauen sich den Trubel aus der Ferne an.

Die Bavaria ist außerdem Treffpunkt für alle, die sich in der Menge verloren haben. "Wir treffen uns bei der Bavaria", brüllen viele ins Handy, denn zwischen den Ständen kann man leicht die Orientierung verlieren. Wo die Bavaria ist, weiß aber jeder, denn sie ist nicht zu übersehen.

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Zwischen Büchern, Platten, Antiquitäten, Geschirr, Kleidung und viel mehr waren auch viele ausrangierte Kuscheltiere zu finden. Aber Alf und seine Brüder werden bestimmt ein nettes Zuhause finden.

Ansonsten können sie es nächstes Jahr wieder versuchen, denn am ersten Samstag des Frühlingsfests findet auch 2011 wieder ein Flohmarkt auf der Theresienwiese statt. Hoffentlich bei genauso gutem Wetter.

Fotos und Text: Ana Maria Michel/wib

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