Flippern und Filmen:Große Worte, große Namen

Die Hochschule für Film und Fernsehen wird 40 Jahre alt. Ehemalige HFF-Leute erinnern sich an große Moment.

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Die Hochschule für Film und Fernsehen wird 40 Jahre alt. Ehemalige HFF-Leute erinnern sich an große Moment.

Bernd Eichinger, Produzent: "Eigentlich wollte ich Germanistik studieren, vielleicht wäre ich dann ja Volksschullehrer geworden. Glücklicherweise wurde mir klar: Das kann es nicht sein. Ich besuchte von 1970 an die sogenannte C-Klasse. Was ich dort gelernt habe? Erst mal Filmgeschichte, was damals, als es noch keine DVDs gab und im Fernsehen kaum Spielfilme liefen, sehr wichtig war. Es gab keine Produzentenklasse, sondern nur eine Ausbildung als Regisseur.

Das Wichtigste war, zu lernen, was einen guten Film von einem schlechten unterscheidet. Es ist ein wenig bedauerlich, wenn die Absolventen der Produktionsklasse heute eher lernen, wie man ein guter Produktionsleiter wird. Momentan sitze ich mit dem Regisseur Uli Edel in Halle 12 der Bavaria-Filmstudios, mit ihm verfilme ich Stefan Austs ,Der Baader Meinhof Komplex'. Alte HFF-Verbindung!"

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Doris Dörrie, Regisseurin und Autorin: "Ich erinnere mich an den Filmsaal in der Kaulbachstraße mit Kronleuchter und dicken Samtvorhängen, an düstere Studenten in langen schwarzen Mänteln und mit großen Hunden, an einen mitfühlenden Filmvorführer und kühle Professoren, mit denen man sich dann betrank, Flipper spielte und Skiabfahrtslauf im Fernsehen sah, an wüste, harte Diskussionen, an Studenten, die vor Wut Filmblut verspritzten oder versehentlich mit einer Kamera, die sie für eine Unterwasserkamera gehalten hatten, in den Starnberger See sprangen.

Ich erinnere mich an Wildheit, Schmerz und Begeisterung, und dass wir alle der Meinung waren, um Filme zu machen, müsse man besessen sein. Stimmt. Hat sich was geändert in all den Jahren? Vielleicht weniger, als wir beklagen und mehr, als wir ahnen."

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Wolfgang Längsfeld, ehemaliger HFF-Vizepräsident: "Seit ihrer Gründung 1967 war ich 35 Jahre lang für die HFF tätig. Von Anfang an wollte ich ihre Öffnung. Dazu gehörte die Gründung und Leitung des Internationalen Festivals der Filmhochschulen. Ich habe Wert darauf gelegt, dass ausländische Studenten aufgenommen wurden.

Außerdem war es mir wichtig, Talente vom Lande zu finden, die zur Filmkultur Bayerns beitragen können. ,Rosi' Rosenmüller und die Drehbuchautorin Karin Michalke gehören dazu und haben bewiesen, dass Bayern ein Filmland ist."

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Franz Xaver Bogner, Filmemacher: "Die HFF war für mich eine Art Überlebenstraining. Ich war 23 und musste mich zwischen Theorie und Praxis entscheiden. Es gab damals ja noch keine finanzielle Unterstützung für unsere Filme - das hatte allerdings den Vorteil, dass wir sehr unabhängig waren.

Ich habe gelernt: Man muss enorm von seiner Sache überzeugt sein. Mein schönstes Erlebnis war, als mein Aufnahmeleiter aus NRW bei einem Bauern aus Dorfen vorsprach: ,Wir wollen auf ihrem Hof drehen.' Der Bauer entgegnete: ,Na, da draht's ihr nicht, der steht seit 100 Jahr' so da."

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