Filmhochschule:Ein Meer aus Plastik

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Regisseurin Doris Dörrie startet Häkel-Kunstaktion

Die Meere sind voller Plastik. Das zeigen die Bilder von Flaschen am Meeresgrund und von Tüten in den Wellen, auch wenn man das meiste Plastik ohnehin nicht erkennen kann - die kleinen, von Sonne, Wind und Wellen zerriebenen Teile. Schon bald soll München nun ein eigenes Meer aus Plastik bekommen, dem man auch ansehen wird, dass es aus Kunststoff besteht. Die Regisseurin Doris Dörrie will vor der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) gemeinsam mit vielen anderen ein Meer aus alten Tüten und alten Verpackungen häkeln - um auf den unnötigen Plastikmüll aufmerksam zu machen.

Die Professorin der Hochschule ruft dazu auf, in der kommenden Woche altes Plastik an der Hochschule für Film und Fernsehen am Bernd-Eichinger-Platz 1 abzugeben. Wichtig sei vor allem, dass man das Plastik gut verarbeiten könne, es eigneten sich unter anderem Plastiktüten, Verpackungen von Windeln, Küchenrollen oder Toilettenpapier, auch Versandtaschen oder Klarsichthüllen. Hartes Plastik wie Teller oder Flaschen könne man dagegen nicht verwenden, auch keine dreckigen Kunststoffe. Vom 10. April an werde dann gemeinsam gehäkelt, währenddessen werden Geschichten über das Meer und den Müll vorgelesen, und die Studentinnen und Studenten der HFF werden auch eigene Geschichten schreiben. Mit Hilfe von QR-Codes sollen sich die Besucherinnen und Besucher des Plastikmeeres diese später wieder anhören können. Die Kunstinstallation soll im Juli mit einem Picknick auf der Wiese vor der Hochschule eingeweiht werden, einem Picknick ohne Plastik. Am Ende werde der alte Kunststoff möglichst nachhaltig entsorgt, heißt es. Der Müll kommt nicht ins Meer. Sondern das Meer wird zu Müll.

Altes Plastik kann von Montag, 1. April, bis Freitag, 5. April, jeweils von 9 bis 18 Uhr an der Information der HFF am Bernd-Eichinger-Platz 1 abgegeben werden. Am 10. April um 17.30 Uhr startet das Häkeln vor der Hochschule. Die Vernissage "Meer Plastik" beginnt am 10. Juli um 17. 30 Uhr.

© SZ vom 27.03.2019 / ratz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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