Filmfest München:Visionen, Wahn und ein Weißwurstkönig

Beim Filmfest treffen sich Geschichtenerzähler. Sie posieren, profilieren, lamentieren und diskutieren, über Formen, Inhalte und wer Seehofer spielen könnte

Von Philipp Crone

Dominic Raacke geht am Dienstagvormittag beim ZDF-Empfang fünf Schritte geradeaus. Blick nach vorne, muffig entschlossener Blick, die Finger der rechten Hand zum Griff geformt, ein imaginäres Weinglas haltend. Er murmelt "Is mir auch egal jetz". Der frühere Tatort-Darsteller steht im Innenhof des H'ugo's und sagt: "Bilder erzählen so viel." Er spielt Merkel, wie sie vor Tagen im Kanzleramt läuft, ein Glas Wein in der Rechten, Seehofer im Rücken, hinterhergrummelnd. "In dem Foto steckt alles drin. Wie beim Film geht es doch auch in der Politik immer um die Charaktere, die Figuren. Vor allem ist es doch diese Geschichte: Alter Mann und alte Frau messen ihre Kräfte. Sie Kanzlerin, er aus einem Land, in dem seine Partei seit Menschengedenken alles bestimmt." Das habe die letzten Tage so spannend gemacht, ein Duell, "ein Königsdrama".

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