Der neue Chef ist der alte Chef: Wie das Filmfest München mitteilte, soll Christoph Gröner auch nach der kommenden Ausgabe (27. Juni bis 6. Juli 2025) an der Spitze des Festivals stehen. Gröner bekommt einen Fünfjahresvertrag als Geschäftsführer und Festivaldirektor.
Auch Julia Weigl bleibt im Führungsteam: Die bisherige künstlerische Co-Leiterin wird zur künstlerischen Leiterin befördert. Die künstlerische Ausrichtung verantworten die beiden weiterhin gemeinsam. Von Herbst 2025 an sollen sie die Arbeit nahtlos fortsetzen, die sie in den vergangenen Jahren begonnen haben.

Der neue Filmfest-Chef im Porträt:"Wir haben richtig Lust darauf, die Stadt zu begeistern"
Christoph Gröner hat die Arbeit als Direktor des Filmfests München aufgenommen. Wie tickt der Nachfolger von Diana Iljine, welche Ziele verfolgt er? Und was hat sein Team jetzt schon für 2024 ausgeheckt?
Gröner hatte im Herbst 2023 interimsmäßig die Leitung des nach der Berlinale wohl bedeutendsten Filmfestivals in Deutschland übernommen, nachdem die langjährige Chefin Diana Iljine 2023 zurückgetreten war.
Während der Interimsphase hatte es geheißen, ein „Findungsprozess“ werde über die künftige Festivalleitung entscheiden. Auf SZ-Nachfrage teilte das Filmfest München mit, es habe keine Ausschreibung gegeben. Der Findungsprozess habe im Aufsichtsrat der Internationalen Münchner Filmwochen GmbH stattgefunden. Dort sei man von den in den vergangenen Jahren entwickelten Konzepten von Gröner und Weigl überzeugt, hieß es.

Florian Herrmann (CSU), Leiter der Staatskanzlei und Vorsitzender des Aufsichtsrats, ließ mitteilen: „Seit Oktober 2023 hat das Leitungsteam das Filmfest München auf einen klaren Wachstumspfad gesetzt. Dies zeigt sich eindrucksvoll an den wachsenden Besucherzahlen. Zugleich entwickelt sich das Filmfest immer stärker als bedeutender Branchentreff, und das wird auch international sehr wahrgenommen.“
Auch Dominik Krause, Zweiter Bürgermeister der Landeshauptstadt München und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, äußerte sich zufrieden: „Das Filmfest München hat mit dem Leitungsteam aus Christoph Gröner und Julia Weigl viele Impulse in der Vernetzung der Kultursparten in der Stadt setzen können. Die zahlreichen Kooperationen mit Museen, Theatern, Bildungseinrichtungen und vielen mehr legen jedes Jahr aufs Neue ein kulturelles Netz über München.“
„Nummer-eins-Plattform des deutschen Filmschaffens“
Laut eigenen Angaben hat das Filmfest München in seiner Edition 2024 Akkreditierte und Besucherzahlen um mehr als 25 Prozent gesteigert. Vor der Pandemie, 2019, waren es allerdings nahezu ebenso viele Besucherinnen und Besucher gewesen.
Nach der offiziellen Verlängerung wird das neue wie alte Duo mit den Worten zitiert: „Wir wollen die kommenden Jahre positiv gestalten und Dialog ermöglichen – als Premierenfestival, als Ort des kreativen Austauschs, als Nummer-eins-Plattform des deutschen Filmschaffens. Das war und bleibt unser Ansporn.“