Die Suche nach der perfekten Welle begann vor Urzeiten in Polynesien, wurde später an den Stränden von Kalifornien und Hawaii populär und machte selbst vor München nicht halt: Die Eisbach-Wellenreiter im Englischen Garten sind längst eine Touristenattraktion, neuerdings stürzen sich Surfer sogar in Hallbergmoos in (angeblich perfekte) künstliche Wellen. Zum Surf-Boom beigetragen hat auch das Kino, Elvis Presley oder Jean-Michael Vincent machten schon in den Sechziger- oder Siebzigerjahren eine gute Figur auf den Brettern, die vielen die Welt bedeuten.
Bei „Kino, Mond & Sterne“ im Westpark gibt es jetzt eine Surf-Film-Nacht: Gauchos del Mar – African Territory 2 läuft am 12. August. Auch einer der bekanntesten Surf-Filme kehrt zurück auf die große Leinwand: Am 6. August wird in Mathäser, Monopol oder den Museum Lichtspielen Kathryn Bigelows Actionthriller Gefährliche Brandung – Point Break gezeigt, frisch restauriert in 4K. Keanu Reeves spielt einen FBI-Agenten, der einer Bankräuberbande auf der Spur ist und sich in eine Surfer-Clique einschleusen lässt. Dort trifft er auf den ungekrönten König der Wellenreiter (und vermeintlichen Bankräuber), gespielt vom blond gelockten Patrick Swayze.

Filmkunstwochen in München:Leistungsschau der Lichtspielhäuser
Kino geht immer, vor allem im Sommer: Bei den 72. Filmkunstwochen setzen die Münchner Programmkinos auf Retros, Previews oder Filmgespräche. Angesichts sinkender Besucherzahlen bedarf es solcher Angebote mehr denn je.
Das ist alles schon lange her, der Film kam 1991 in die Kinos, Patrick Swayze starb vor 15 Jahren. Die fabelhafte Kathryn Bigelow macht aber weiterhin Filme, erst vor ein paar Tagen wurde eine neue Regiearbeit von ihr angekündigt, die Dreharbeiten des noch namenlosen Politthrillers sollen schon bald beginnen. Bereits fertig sind die Filme, die in den kommenden Tagen in München als Previews laufen: Nicolas Cage feierte gerade mit Longlegs sein Comeback an den US-Kinokassen, hierzulande startet der Serienkiller-Thriller am 8. August. Vorher ist er noch in mehreren Previews zu sehen, im Leopold Kino etwa oder im Mathäser.
Ebenfalls vorab gezeigt wird das mit Jessica Chastain und Peter Sarsgaard sensationell gut besetzte Traumata-Drama Memory, das hierzulande im Oktober startet, im Rio Filmpalast aber bereits am 5. August zu sehen ist. Das City Kino zeigt am 11. August Julia von Heinz’ neuen Film Treasure, der auf dem Buch „Zu viele Männer“ von Lily Brett basiert und im September in die deutschen Kinos kommen soll. Die „Girls“-Erfinderin Lena Dunham und der fabelhafte Stephen Fry spielen die Hauptrollen. Ebenfalls im City läuft die beim Filmfest gefeierte und mit dem Starter Filmpreis ausgezeichnete Tragikomödie Sonnenplätze über eine dysfunktionale Familie auf einer Ferieninsel, Regisseur Aaron Arens will seinen Film am 14. August persönlich vorstellen.
Weit zurück in die Filmgeschichte geht es im Theatiner Kino: Dort ehrt man die Schweizer Produktionsfirma Praesens Film, die 2024 ihren 100. Geburtstag feiert. Auf dem Programm stehen Die letzte Chance (1945) oder Kuhle Wampe oder: Wem gehört die Welt? aus dem Jahr 1932. Auch eine Buchvorstellung sowie eine Film Lecture über „Die Praesens-Aufklärungsrolle“ stehen auf dem Theatiner-Programm (9. bis 12. August). Und wer von solchen Vorlesungen nicht genug bekommen kann, sollte am 14. August ins City Kino gehen: Dort präsentieren Anna Edelmann und Thomas Willmann unter dem Titel „Magic Moments 3: Late Night Film Lecture“ eine unterhaltsame Tour kreuz und quer durch die Filmgeschichte.