Filmreihe Ester Krumbachová:Kino aus des Teufels Küche

Nicht jeder Gast ist ganz ungefährlich, wie Ester Krumbachovás Film „Zähmung eines Teufels“ zeigt. (Foto: Filmmuseum München)

Das Filmmuseum München ehrt die Tschechin Ester Krumbachová mit einer kleinen Hommage.

Von Josef Grübl

Das Filmmuseum ehrt in seinem aktuellen Programm bekannte Filmemacher und Stars wie Robert Altman oder Sally Hawkins (ab Januar 2025), auf dem Spielplan stehen aber auch Hommagen an nicht ganz so berühmte Filmkünstler wie Ousmane Sembène oder Ester Krumbachová. Letztere war eine tschechische Kostümbildnerin, Drehbuchautorin und Regisseurin, vor einigen Monaten wäre sie 100 Jahre alt geworden (sie starb 1996 in Prag).

Krumbachová galt als eine bedeutende Vertreterin der Tschechischen Neuen Welle der Sechzigerjahre, sie entwarf für zahlreiche Filme Kostüme und war als Ausstatterin für ihre üppig gedeckten Tische bekannt. Im Jahr 1970 entstand ihr erster (und einziger) Film als Regisseurin: In der Komödie „Vražda Ing. Čerta“ („Zähmung eines Teufels“) erzählte sie von einer 40-jährigen Single-Frau (Jirina Bohdalová), die nicht unglücklich, aber manchmal etwas einsam ist.

Also lädt sie einen Mann zum Essen ein, dessen Nachname Čert „Teufel“ bedeutet – und der sich dann auch sehr seltsam benimmt. Gespielt wird dieser Teufel übrigens von Vladimir Menšík, den man aus Klassikern wie „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ oder „Pan Tau“ kennt. Krumbachovás Karriere endete kurze Zeit später: Von 1972 an untersagte ihr die kommunistische Partei die Mitarbeit an Filmen und Fernsehproduktionen.

Hommage à Ester Krumbachová, Freitag, 18., bis Samstag, 26. Oktober, Filmmuseum München, Sankt-Jakobs-Platz 1

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