Das neue Jahr ist erst ein paar Tage alt, kann aber schon mit ersten Erfolgsmeldungen aufwarten. Nicht überall, aber zumindest in den Kinos. Diese waren zum Jahresende so voll wie schon lange nicht mehr, im neuen Jahr scheint sich ihr Erfolgslauf fortzusetzen: Die Hits der Feiertagssaison ziehen nach wie vor die Massen an, Neustarts wie „Nosferatu“ oder „Better Man“ finden ebenfalls ihr Publikum.
Jetzt kommt es auf das deutsche Kino an: Im Januar starten viele einheimische Produktionen, die beweisen, wie vielseitig Kino aus Deutschland im Jahr 2025 sein kann. Bereits am 9. Januar startet Tim Fehlbaums atemberaubend intensiver Thriller September 5, der beim Festival in Venedig Premiere feierte, für einen Golden Globe nominiert war und sich Hoffnungen auf die eine oder andere Oscar-Nominierung machen kann. Der HFF-Absolvent Fehlbaum erzählt in seinem Film die Geschichte des Münchner Olympia-Attentats 1972 aus der Perspektive eines US-Fernsehteams, das live aus der Münchner Connollystraße berichtete.
Während Tim Fehlbaum eine deutsche Geschichte mit amerikanischen Schauspielern (sowie der wunderbaren Leonie Benesch als Dolmetscherin der Amerikaner) erzählt, macht Tim Dünschede es genau umgekehrt: Seine Jugendkrimi-Verfilmung Die drei ??? und der Karpatenhund (ab 23. Januar im Kino) ist in Kalifornien angesiedelt, gespielt werden die Jungdetektive aber von deutschen Nachwuchsschauspielern. Ebenfalls am 23. Januar startet die Komödien-Fortsetzung Kundschafter des Friedens 2, in dem es die ehemaligen DDR-Agenten rund um Henry Hübchen nach Kuba verschlägt.
Eine durch und durch bayerische Geschichte erzählt die Schauspielerin, Regisseurin und Produzentin Christina Baumer in ihrer Komödie Hundslinger Hochzeit. Genauer gesagt ist es eine Wirtshaus-Dorfgeschichte aus der Oberpfalz, die ab der zweiten Januar-Hälfte in vielen bayerischen Kinos zu sehen ist, unter anderem auch in München. Am 15. Januar findet im City-Kino eine Premiere statt: Mareike Engelhardt stellt ihr Spielfilmdebüt Rabia – Der verlorene Traum vor, in dem zwei junge Frauen freiwillig nach Syrien reisen und sich dem Islamischen Staat anschließen. Doch ihre Wünsche und Vorstellungen werden sich nicht erfüllen.

„Rabia“ lief vor zwei Monaten bei den Hofer Filmtagen, ein paar Tage nach der München-Premiere startet er auch regulär in den Kinos. Ebenfalls in Hof zu sehen war die deutsche Tragikomödie Plünderich (über einen Jungunternehmer, der sein in einem Kohlerevier gelegenes Heimatdorf durch einen Retortenort ersetzen will). Regisseur Tim Kochs stellt seinen Film am 11. Januar im Werkstattkino vor. Ebenfalls ins Werkstattkino kommt der mehrfach preisgekrönte Regisseur Romuald Karmakar: Er präsentiert am 18. und 19. Januar seinen dreistündigen Dokumentarfilm Der unsichtbare Zoo.
Beim Dok-Fest München lief letztes Jahr die Musiker-Doku Misty – The Errol Garner Story (über den 1977 verstorbenen Jazzpianisten), Regisseur Georges Gachot kommt am 14. Januar zur Vorführung seines Films ins Theatiner Kino. Und wer einen Blick zurück in die deutsche Filmgeschichte werfen will, hat im Filmmuseum Gelegenheit dazu: Dort läuft am 9. Januar die 1929 entstandene Stummfilmkomödie Der Narr seiner Liebe von Olga Tschechowa mit Live-Musikvertonung am Klavier.