Filmreihe in München:Almodóvar neu entdecken

Penélope Cruz und Lluís Homar im Film "Zerrissene Umarmungen" aus dem Jahr 2009. (Foto: IMAGO/CAP/PLF/IMAGO/Capital Pictures)

Der spanische Meisterregisseur Pedro Almodóvar wird im September 75, das Studio Isabella widmet ihm eine Filmreihe.

Von Josef Grübl

Lange galt Pedro Almodóvar als das Enfant terrible des europäischen Kinos, seine Filme waren schräger, schriller, leidenschaftlicher und oft auch besser als die seiner Regiekollegen. Das hat sich im Laufe der Zeit geändert, aus dem schrecklichen Kinoknaben wurde ein raffinierter Geschichtenerzähler – dessen Filme aber meist noch besser sind als die der anderen.

Im September wird er 75 Jahre alt, in Venedig wird der Spanier seinen ersten englischsprachigen Spielfilm vorstellen („The Room Next Door“), beim Festival in San Sebastián erhält er den Ehrenpreis. Vor ein paar Monaten erschien ein Buch mit seinen Kurzgeschichten („Der letzte Traum“), vor ein paar Tagen eine opulente DVD-Box mit Almodóvar-Hits wie „Alles über meine Mutter“, „Sprich mit ihr“ oder „Volver“.

Auch in den Münchner Kinos kann man sein Werk wiederentdecken: Den Auftakt macht das Studio Isabella, das im Rahmen seiner „Cine Español“-Reihe jeden Mittwoch im September einen Almodóvar-Film zeigt. Los geht es mit dem clever verschachtelten Melodram „Zerrissene Umarmungen“, in dem es um einen blinden Regisseur und seine große Liebe (Penélope Cruz) geht, um Eifersucht, Betrug und zerstörte Filmaufnahmen. In den Wochen darauf stehen die meisterhafte Frankenstein-Variation „Die Haut, in der ich wohne“ sowie die beiden Mutter-Tochter-Geschichten „Julieta“ und „Parallele Mütter“ auf dem Spielplan.

Zerrissene Umarmungen – Los abrozos rotos, E 2009, Regie: Pedro Almodóvar, Mittwoch, 4. September, 18.20 Uhr, Studio Isabella, Neureutherstraße 29

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusHinter den Kulissen des Werkstattkinos
:Münchens alternatives Filmmuseum

Der Vorführraum des Werkstattkinos ist ein Sammelsurium aus analogen Projektoren, Nackerten und anderen Schätzchen. Handfeste Skandale gab es in der einstigen Abstellkammer auch. Ein Besuch im Untergrund.

Von Bernhard Blöchl

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: