Es geht ostwärts, zumindest auf der Leinwand: In München finden die Georgischen Filmtage und die Kurdischen Filmtage statt, jeweils vier Tage lang, jeweils vom 13. bis 16. Juni. Ob die parallele Programmierung eine gute Idee der Veranstalter war, sei dahingestellt: Das Publikum wird sich entscheiden müssen zwischen aktuellen Spiel-, Dokumentar-, Kinder- oder Kurzfilmen aus Georgien oder Kurdistan.
Mit faulen Zähnen und falschen Versprechen starten die Georgischen Filmtage im Filmmuseum: Im Dokumentarfilm „Smiling Georgia“ geht es um ein Wahlkampfversprechen aus dem Jahr 2012, der damalige Präsident warb mit kostenlosem Zahnersatz. Daraufhin ließen sich Menschen ihre Zähne ziehen, doch der Präsident verlor die Wahl. Ein knappes Jahrzehnt später klaffen immer noch große Lücken in den Gebissen. Weitere Filme bei diesem Länderfilmfestival sind die Doku „Hotel Metalurg“ oder die Tragikomödie „Amsel im Brombeerstrauch“ über das späte Liebeserwachen einer knapp 50-Jährigen.
Noch größer ist die Auswahl bei den Kurdischen Filmtagen, hier laufen insgesamt neun Filme. Zum Auftakt stellt Sina Muhammed sein Drama „Transient Happiness“ vor, es geht um einen alten Mann, der seine Frau auf einem Motorrad ins Krankenhaus fährt. Auch Ayşe Polats im Nordosten der Türkei angesiedelter und erst kürzlich mit drei Deutschen Filmpreisen ausgezeichneter Thriller „Im toten Winkel“ steht auf dem Spielplan. Ein Film für die ganze Familie ist „Sieger sein“ von der deutsch-kurdischen Regisseurin Soleen Yusef, darin mischt ein syrisches Flüchtlingsmädchen eine Fußballmannschaft in Berlin auf.
Georgische Filmtage, Do., 13., bis So., 16. Juni, Filmmuseum, St.-Jakobs-Platz 1 und Werkstattkino, Fraunhoferstraße 9; Kurdische Filmtage, Do., 13., bis So., 16. Juni, Gasteig HP8, Hans-Preißinger-Straße 8