Iran kommt nicht zur Ruhe, nach der Eskalation im Nahost-Konflikt, den Nachrichten über ein Nuklearprogramm und dem Tod von Präsident Raisi stehen schon bald Neuwahlen im scheinbar unberechenbaren Gottesstaat an. Wer etwas mehr über das Land erfahren will, das über die Nachrichten hinausgeht, sollte in den kommenden Tagen das Münchner Werkstattkino besuchen: Dort findet zum zweiten Mal das Iranische Dokumentarfilmfestival statt, an vier Tagen werden 16 Filme (darunter mehrere Kurzfilme in Programmblöcken) aus dem vorderasiatischen Staat aufgeführt.
Das thematische Spektrum ist breit, es geht um Familie, Gesellschaft, Geschichte oder die Islamische Revolution im Jahr 1979. Der in München lebende Dokumentarfilmer Daniel Asadi Faezi stellt seinen Film „Slowly Forgetting Your Faces – Langsam vergesse ich eure Gesichter“ vor, es geht darin um die Geschichte seiner Familie in Iran und Deutschland. „The Football Aficionado“ dreht sich um weibliche Fußball-Fans: Da Frauen Stadionverbot haben, verkleiden sie sich als Männer, um etwa bei den Spielen des FC Persepolis in Teheran live dabei sein zu können. „Destiny“ erzählt von einer jungen Frau, die die Mutter verloren hat und ihren eigenen Weg finden möchte. Und in „Eastwood“ geht ein Amateurfilmer auf die Suche nach einem Mann, der aussieht wie Clint Eastwood.
Iranisches Dokumentarfilmfestival München, Do., 30. Mai, bis So., 2. Juni, Werkstattkino, Fraunhoferstraße 9