Was läuft im Kino?:Die Münchner Kinos verjüngen sich

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Der Deutsche Kurzfilmpreis stellt nominierte Werke vor: Marie Zrenners „Alex in den Feldern“ ist im Werkstattkino zu sehen. (Foto: Marie Zrenner)

Im November laufen Filme von jungen Filmemachern für ein junges Publikum. Junggebliebene sind ebenfalls willkommen.

Von Josef Grübl

Das Kino mag ein altes Medium sein, die erste öffentliche Filmvorführung durch die Brüder Lumière fand vor 129 Jahren statt. Das Kinopublikum ist aber umso jünger: Derzeit belegen drei deutsche Kinderfilme (Woodwalkers, Niko 3, Die Schule der magischen Tiere 3) die vordersten Plätze der Hitlisten, auch in München sind sie in nahezu allen großen Kinos zu sehen. Doch wie steht es um die Filme vom Regienachwuchs? Sind sie genauso beliebt wie die Werke für den Publikumsnachwuchs?

Leider nicht, Debütfilme haben einen eher schweren Stand beim Publikum: Ohne Stars oder etablierte Vorlagen wird es schwierig an der Kinokasse. Wie die nächste Filmemacherinnen-Generation tickt, erfährt man in den kommenden Tagen und Wochen in München: Der internationale Regienachwuchs trifft sich ab 15. November neun Tage lang in den Kinos der HFF, beim Filmschoolfest Munich werden 60 Filme aus 42 Filmschulen gezeigt. International ist auch das Programm von Kino Asyl (24. bis 29. November), hier präsentieren junge Menschen mit Fluchterfahrung Filme aus ihren Heimatländern, aus Afghanistan, Uganda oder der Ukraine etwa. Ende November wird in Hamburg der Deutsche Kurzfilmpreis verliehen, zuvor gehen die Filme auf Tour: Am 14. November kommen drei Regisseurinnen und Regisseure ins Werkstattkino und stellen ihre nominierten Werke vor.

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Regulär in den Kinos läuft derzeit die Literaturverfilmung Marianengraben: Die tragikomische Geschichte von einer jungen Frau und einem alten Mann, die vereint in Trauer nach Italien reisen, wurde von der HFF-Absolventin Eileen Byrne inszeniert, es ist ihr Spielfilmdebüt. Am 19. November kommt Hauptdarsteller Edgar Selge zum Filmgespräch ins Leopold Kino. Besuch hat sich auch im Neuen Rottmann Kino angekündigt: Dort werden am 22. November Katharina Köster und Katrin Nemec erwartet, sie stellen ihren Dokumentarfilm Jenseits von Schuld (über die Eltern des sogenannten Patientenmörders Niels Högel) vor.

Im Monopol Kino in Schwabing stehen gleich mehrere Filmgespräche an: Am 13. November ist der österreichische Regisseur Günter Schwaiger mit seinem Dokumentarfilm Wer hat Angst vor Braunau? zu Gast, darin geht es um das Geburtshaus von Adolf Hitler – und was damit geschehen soll. Fünf Tage später wird es ein Regiegespräch mit Andreas Hartmann und Arata Mori geben: Sie stellen am 18. November den Dokumentarfilm Johatsu – Die sich in Luft auflösen vor. Dieser feierte im Frühjahr beim Dok-Fest Premiere und erzählt von „Night Moving Companies“ in Japan: Agenturen also, die Menschen dabei helfen, spurlos zu verschwinden.

Am 17. November findet in mehreren Münchner Programmkinos der Europäische Kinotag statt: Im City-Kino sind Previews der österreichischen Seniorinnenkomödie Toni und Helene und des britischen Dramas The Outrun zu sehen, im Leopold werden die Oscar-Hoffnungen Konklave und Emilia Pérez voraufgeführt. Und wer die Welt von einer etwas abenteuerlicheren Seite erleben will, kann das bei der European Outdoor Film Tour machen: Bei dieser Veranstaltungsreihe stehen Filme über Mountainbiker, Skateboarder oder Freerider auf Skiern auf dem Programm, gezeigt werden sie ab 26. November in der Alten Kongresshalle.

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