Figurentheater:Wirbel auf der Dracheninsel

Figurentheater: Auch kleine Drachen müssen das Fliegen erst noch lernen: Wie gut, dass Kokosnuss Freunde hat, die ihm helfen.

Auch kleine Drachen müssen das Fliegen erst noch lernen: Wie gut, dass Kokosnuss Freunde hat, die ihm helfen.

(Foto: Kammerpuppenspiele Bielefeld)

Die Kammerpuppenspiele Bielefeld zeigen die einzige von Ingo Siegner autorisierte Bühnenfassung vom "Kleinen Drachen Kokosnuss".

Von Barbara Hordych

Seit Stefan Kühnel, Leiter der Kammerpuppenspiele Bielefeld, vor vier Jahren bei seinen Streifzügen durch die Buchhandlungen auf der Suche nach geeigneten Stoffen den Geschichten des "Kleinen Drachen Kokosnuss" begegnete, stand für ihn fest: "Den neugierigen und liebenswerten Kerl will ich bei uns auf die Bühne bringen", sagt Kühnel.

Doch das erwies sich als schwieriger, als gedacht. "Als wir den Verlag kontaktierten, erfuhren wir, dass da eine totale Sperre bestand. Der Autor Ingo Siegner war so verärgert über die 'wilden', unlizenzierten Inszenierungen einiger Wanderbühnen, dass der Verlag keine Genehmigungen mehr für Aufführungen erteilte". Doch Kühnel blieb hartnäckig, schrieb den Verlag und den Autor mehrmals an, legte ein Konzept vor. Irgendwann kamen Vertreter des Verlags bei ihm vorbei, schauten sich die aktuelle Figurentheater- Produktion "Die Olchis" nach den ebenfalls sehr bekannten Kinderbüchern von Erhard Dietl auf seiner Puppenbühne an.

"Danach waren sie überzeugt", sagt Kühnel. So dass die Kammerpuppenspiele im vergangenen Monat mit der einzigen vom Autor autorisierten Inszenierung in Hamburg Premiere hatten. Von kommenden Montag an ist das Stück dann im Bürgersaal Fürstenried zu sehen, danach geht es für eineinhalb Jahre durch ganz Deutschland, aber auch bis nach Österreich und die Schweiz.

"Wir spielen mit zwanzig Puppen, die sind von vierzig Zentimeter bis 1,50 Meter groß; sie herzustellen, hat ein halbes Jahr lang gedauert", sagt Kühnel. Doch der Aufwand an großen und kleinen Puppen - allein den Kokosnuss gibt es in vier Ausführungen - habe sich gelohnt. Die jungen Zuschauer erwartet eine Collage aus den beiden Büchern "Schulfest auf dem Feuerfelsen" und "Die Abenteuer des kleinen Drachen Kokosnuss".

"Wir haben uns dabei sehr an den Kern der Geschichten gehalten: Kühnel erzählt in der Rolle des Professors vom Fund der Dracheneierschalen in der Südsee, die schließlich zur Entdeckung der Dracheninsel führen. Auf der erlebt Kokosnuss seinen ersten Schultag. Denn auch Drachen müssen das Ffliegen und Feuerspucken erst lernen. Und deshalb ist Kokosnuss auch ziemlich verzweifelt. Bei dem großen Schulfest in wenigen Tagen sollen nämlich alle Flugschüler von der Klippe bis zum Feuerfelsen fliegen. Als einziger aus seiner Klasse hat Kokosnuss es bislang noch nicht geschafft, von der Klippe zu springen.

Dummerweise hat er nämlich große Höhenangst, und das ist für einen Flugdrachen sehr ungünstig. Also muss dringend Abhilfe geschaffen werden. Wie gut, dass ihm dabei seine beiden besten Freunde zur Seite stehen: Fressdrache Oskar, der Zuhause ausgelacht wird, weil er wegen seiner Fleisch-Allergie fast Vegetarier ist, und Matilda, die als Stachelschwein von den Drachen ohnehin nicht ganz ernst genommen wird. "Doch gemeinsam sind die Drei trotzdem unschlagbar", sagt Kühnel.

Der kleine Drache Kokosnuss, ab 3 J., Mo. 13. Feb., bis Mo., 20. Feb., 16.30 Uhr, Bürgersaal Fürstenried, Züricher Str. 3, 0180/605 04 00

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