Feuer in Villa von FC-Bayern-Star:Breno in Bedrängnis

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Ein Brandgutachten bestätigt: Das Feuer in der Villa von FC-Bayern-Kicker Breno wurde nicht durch einen technischen Defekt verursacht. War es also Brandstiftung? Ein weiteres psychatrisches Gutachten wird nun klären, ob sich der Fußballer vor Gericht verantworten muss.

Florian Fuchs

Am Donnerstag war von Breno nichts zu hören. Der Fußballspieler des FC Bayern München twitterte nicht, das macht er ja sonst ganz gerne. Er erregte auch nicht mit dem spontanen Besuch eines Tattoostudios Aufsehen, das war ihm jüngst passiert.

FC-Bayern-Star Breno steht im Verdacht, seine Villa angezündet zu haben. (Foto: dapd)

Vinicius Rodrigues Borges hat stillgehalten, und das war wohl auch besser so: Am Abend zuvor hatte die Staatsanwaltschaft bestätigt, dass nun das Brandgutachten für das Feuer vorliegt, das am 20. September 2011 in Brenos Haus in Grünwald ausgebrochen war - demnach war die Ursache wohl kein technischer Defekt. Laut Sprecher Thomas Steinkraus-Koch will die Staatsanwaltschaft noch im März entscheiden, ob sie Anklage erhebt.

Die Angelegenheit wird also brenzlig für den Verteidiger, der im Verdacht steht, das Haus im Wert von 1,5 Millionen Euro selbst angezündet zu haben. Letztlich wird ein psychiatrisches Gutachten darüber entscheiden, ob sich Breno vor Gericht verantworten muss: Experten sollen klären, ob der Brasilianer schuldunfähig ist. Breno stand in der Nacht, in der das gemietete Anwesen in Grünwald völlig niederbrannte, unter starkem Alkoholeinfluss.

Er hatte kurz zuvor von Ärzten erklärt bekommen, dass sein mehrfach operiertes Knie wieder Probleme bereitet. "Wir müssen der Verteidigung auch noch ausreichend Gelegenheit geben, das Gutachten zu bewerten", sagte Steinkraus-Koch am Donnerstag.

Brenos Anwalt Werner Leitner will sich unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen momentan nicht äußern. Auch vom FC Bayern gibt es keine Stellungnahme. "Das ist eine Sache zwischen dem Spieler, seinem Anwalt und der Staatsanwaltschaft", sagte eine Sprecherin zur SZ.

Nach wie vor besteht ein Haftbefehl gegen Breno, der nur gegen strenge Auflagen außer Vollzug gesetzt ist. Das Amtsgericht München hatte Flucht- und Verdunklungsgefahr bei dem Brasilianer erkannt, der Fußballspieler musste unter anderem seinen Pass abgeben, außerdem muss er sich regelmäßig bei der Polizei melden. Nach zwölf Tagen Haft in der Justizvollzugsanstalt Stadelheim war Breno am 6. Oktober gegen Zahlung einer Kaution in Höhe von 500.000 Euro auf freien Fuß gekommen.

In der Brandnacht sollen sich im Haus des Brasilianers dramatische Szenen abgespielt haben. Offenbar war der Fußballer wegen seiner Verletzung verzweifelt, Ehefrau Renata verließ schließlich mit den drei Kindern des Paars das Haus. Im Raum steht, dass Breno dann an mehreren Stellen Feuer gelegt haben könnte.

Als damals die Rettungskräfte eintrafen, soll er Polizisten seine rußgeschwärzten Hände entgegengestreckt und gefragt haben, ob er nun verhaftet sei. Momentan kann Breno noch immer nicht Fußball spielen - er ist weiterhin am Knie verletzt.

© SZ vom 02.03.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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