Festivalbilanz:Erwartungen übertroffen

Mehr als 14 000 Besucher beim Fünf-Seen-Filmfestival

Von Bernhard Blöchl, Starnberg

Es war einiges anders und vieles wie immer bei der am Mittwochabend zu Ende gegangenen 14. Ausgabe des Fünf-Seen-Filmfestivals. Mehr Veranstaltungen im Freien, weniger Sitzkapazitäten in den Kinos, mehr Festivaltage und Vorstellungen, weniger Nähe und Bussi Bussi - die Sonderedition unter verschärften Hygienebedingungen war per se ein Wagnis. Ein Wagnis mit Chancen. Das fing schon bei der eingangs stürmischen Eröffnungsfeier an, die nicht wie üblich in der Schlossberghalle, sondern im Seebad über die Bühne ging, und hörte beim Cinemamobile, Wolf Gaudlitz' Lkw-Kino, das statt der beliebten Dampferfahrt Cineasten anlockte, noch lange nicht auf. Und das Wagnis wurde gut angenommen, wie sich herausstellte. Denn wenn die Veranstalter nun Bilanz ziehen und mehr als 14 000 Besucher gezählt haben (im Vorjahr kamen 21 000, freilich unter anderen Bedingungen), dann wird das als Erfolg verbucht. Festivalchef Matthias Helwig spricht von einem "enormen Erfolg in schwierigen Zeiten". Sein Kommentar: "Die Publikumsresonanz übertraf all unsere Erwartungen. Es hat sich gezeigt, dass es möglich ist, zusammenzukommen und Kultur zu veranstalten."

Preise wurden auch vergeben. Der mit 5000 Euro dotierte Fünf-Seen-Filmpreis ging an den Italo-Schweizer Rolando Colla und sein Flüchtlingsdrama "What You Don't Know About Me". Als bester Dokumentarfilm (3000 Euro) wurde "The Earth Is Blue As An Orange" von der ukrainischen Regisseurin Iryna Tsilyk ausgezeichnet. Den Nachwuchspreis, ebenfalls dotiert mit 3000 Euro, bekam Radu Ciorniciuc für sein rumänisches Drama "Acasa, My Home". Der Publikumspreis, dotiert mit 5000 Euro und gestiftet von der Süddeutschen Zeitung, ging an Janna Ji Wonders und ihr kerniges Mehr-Generationen-Porträt "Walchensee Forever". Mit dem noch jungen Hannelore-Elsner-Preis wurde Nina Hoss geehrt. Die Schauspielerin war Ehrengast in Starnberg, ebenso wie Kollege Lars Eidinger und der Jazz-Meister Klaus Doldinger.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: