Ferienprogramm:Sieben Tipps für sieben Urlaubstage

Die SZ stellt jeden Freitag bis zum Ende der Ferien Aktivitäten vor

Von Peter Bierl, Melanie Staudinger, Thomas Schmidt und Barbara Hordych

Du siehst etwas, was ich nicht sehe

Ferienprogramm: Schon das Ausmaß der Installation "Anima Mundi" von Zygmunt Blazejewski im Ägyptischen Museum ist beeindruckend.

Schon das Ausmaß der Installation "Anima Mundi" von Zygmunt Blazejewski im Ägyptischen Museum ist beeindruckend.

(Foto: SMÄK / Marianne Franke)

210 eingerollte Gemälde, geordnet zu einer elf Meter langen und über sechs Meter hohen Bibliothekswand, warten derzeit im Ägyptischen Museum an der Gabelsberger Straße 35 darauf, enthüllt zu werden. Ein spannender Vorgang, den die Betrachter von Zygmunt Blazejewskis Installation "Anima Mundi" digital steuern können. "Du siehst etwas, was ich nicht sehe" ist denn auch der passende Titel eines Ferienangebots für Kinder am 30. August, bei dem der Künstler selbst anwesend ist. Von 9.30 Uhr bis 16.30 Uhr wird seine Rollenbibliothek zur Initialzündung für einen kreativen Prozess, bei dem die Nachwuchskünstler visuell und haptisch mit dem Kunstwerk "Anima Mundi" in Kontakt kommen und ihr eigenes malerisches Welt-Bild gestalten können. Aber auch an anderen Ferientagen gibt es im Ägyptischen Museum spannende Aktionen: Beispielsweise die zu "Altägyptischen Tieren" am Dienstag, 21. August, oder die zu "Hieroglyphen" am 22. August. Anmeldung unter Telefon 089/28 92 76 30.

Zeitreise in die Siebziger

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(Foto: Carmen Voxbrunner)

Unter dem Titel "Zwischen Disco, Minirock und Revolte: Die Siebziger. Lebensgeschichten aus dem Brucker Land" feiert das Bauernhofmuseum Jexhof bei Schöngeising im Landkreis Fürstenfeldbruck ein Revival der Siebzigerjahre. Eine Sonderausstellung zeigt Objekte aus Politik, Literatur, Kunst, Musik, Mode und Design. Einen Eindruck bekommt der Besucher auch durch die Biografien von 18 Zeitzeugen, die in großen Pril-Blumen nachzulesen sind. Sie erzählen vom Ausbruch aus der Enge postfaschistischer Elternhäuser, von Protest und Emanzipation, von abenteuerlichen Reisen und schließlich von der Heimkehr.

Die Blumen hängen an den Wänden nachgebauter kleiner Wohnzimmer mit typischen Tapetenmustern wie den gelb-rot-braunen Kreisen. Außerdem ist im Jexhof die Dauerausstellung über Leben und Arbeiten auf einem Bauernhof in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu sehen - mit den ersten Traktoren und Mähdreschern. Die kleine Gastronomie bietet Kuchen und kleine Gerichte. Der Jexhof ist mit S-Bahn und Fahrrad gut zu erreichen und kann als Ausgangspunkt für Touren in die Umgebung genutzt werden, etwa der "Vier-Schanzen-Tournee" zu den Relikten der Kelten in den Wäldern. Das Jexhof-Museum ist Dienstag bis Samstag von 13 bis 17 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 18 Uhr geöffnet

Kriminalistische Spurensuche

Soko Madagaskar
(Foto: Museum Mensch und Natur)

Die Geologin Kathrin Berg kennt sich aus mit Rohstoffen. Gerade erst hat die Spezialistin für "Seltene Erden" neue Erkenntnisse über Gewinnungsmethoden eines begehrten Rohstoffs auf Madagaskar erlangt. Die will sie bei einem Empfang im Museum Mensch und Natur präsentieren. Als die Gäste eintreffen, finden sie allerdings nur die Leiche der Forscherin. Und die Geladenen, darunter ein Bergbau-Unternehmer, eine Staatssekretärin, ein Dozent und eine Umweltaktivistin, geraten selbst in Verdacht. Dieser fiktive Kriminalfall steht im Mittelpunkt der Mitmach-Ausstellung "SoKo Madagaskar", die bis Januar im Museum Mensch und Natur im Schloss Nymphenburg gezeigt wird. Während die Besucher auf Spurensuche in der Wohnung des Mordopfers gehen, erfahren sie viel Wissenswertes über die Elemente und die Rohstoffgewinnung.

Wanderung zur Grafenruine

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(Foto: Christian Rauch)

Die Burgruine der Herren von Hohenwaldeck aus dem 13. Jahrhundert versteckt sich hoch im Wald über dem Schliersee. Der historische Ort der einstigen Grafschaft bietet daher einen großartigen Blick. Durch die Mauerreste steigt man zu diesem Aussichtspunkt mit Kreuz hinauf. Nach der zirka dreistündigen Wanderung durch geschichtsträchtige Wälder kann man den restlichen Tag am Wasser genießen und sich eine Abkühlung im Schliersee holen. Rund um den See findet man viele Gaststätten. Wer schon auf dem Weg etwas essen oder trinken will, dem bieten sich nach dem Abstieg von der Burgruine an der Durchgangsstraße Möglichkeiten. Die leichte Bergwanderung eignet sich auch für Wanderer mit geringer Kondition. Die ausführliche Beschreibung und viele weitere Tourentipps gibt es unter: www.davmo.de/tour-der-woche.

Lederhosentraining für stramme Wadln

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(Foto: Bavarian Sports)

Es ist kein Wunder, dass dieses Sportangebot nur von April bis September angeboten wird: Jeden Montagabend um 19 Uhr kommen Gleichgesinnte an der Wiese am Japanischen Teehaus im Englischen Garten zusammen, um zu trainieren. Dabei geht es vorrangig nicht nur um die allseits begehrte Strandfigur, sondern vor allem um stramme Wadln für die Wiesn. Beim Lederhosentraining, so versprechen die Organisatoren der Bavarian Sports UG, kann jeder mitmachen, egal ob Anfänger oder Profisportler, ob Jugendlicher oder nicht mehr ganz so Junggebliebener. Die Übungen von Trainer Klaus Reithmeier kommen ganz ohne zusätzliche Geräte oder Ausrüstung aus, alleine das eigene Gewicht soll die Fitness fördern. In Lederhose und Dirndl müssen die Teilnehmer übrigens nicht erscheinen, Sportklamotten reichen aus.

Schwule feiern Geburtstag

München: SCHWULES Strassenfest Hans-Sachs-Strasse
(Foto: Johannes Simon)

Reichlich Glamour und ganz viel Liebe gibt es an diesem Samstagnachmittag wieder beim "schwulen" Straßenfest im Glockenbachviertel. Traditionell kommen jedes Jahr Tausende in die ausnahmsweise für den Verkehr gesperrte Hans-Sachs-Straße, wenn das Sub, das Schwule Kommunikations- und Kulturzentrum, zur Party ruft. Nicht weniger als Münchens größte Geburtstagsfeier stehe auf dem Plan, kündigen die Veranstalter an, das Sub wird nämlich am 18. August 32 Jahre alt - und mehr als 10 000 Gäste sollen mitfeiern. Neben Speisen und Getränken am Straßenrand gibt es Bass und Beats, von einem DJ-Truck aus wird von 13 bis 24 Uhr aufgelegt. Wer anschließend immer noch tanzen kann: Der NY.Club übernimmt die offizielle Party danach. Wie immer informieren auf dem Straßenfest die Münchner Szenevereine über ihre Arbeit.

Restauratoren gegen Kunstfresser

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(Foto: Deutsches Museum)

Die Aufgabe von Restauratoren ist es, die Sammlungsobjekte im Museum zu erforschen, sie vor Schäden zu schützen und für die Zukunft zu bewahren. Wie das konkret vor sich geht, können junge Besucher zwischen sechs und acht Jahren am Samstag, 18. August, im Deutschen Museum auf der Museumsinsel spielerisch herausfinden. Im Kinderreich warten von zehn bis 16 Uhr viele spannende Aufgaben auf den Restauratoren-Nachwuchs: Zunächst gilt es, möglichst viel Wissenswertes über die unterschiedlichen Objekte in Erfahrung zu bringen. Im Anschluss beschäftigen sich die Teilnehmer mit der Frage, wie die Exponate vor Gefahren geschützt werden können. Dazu gehört auch, dass jeder einmal selbst versuchen darf, ein Objekt so zu verpacken, dass es auf keinen Fall zerbricht. Und dann gibt es ja auch noch die kleinen Insekten, die sehr große Schäden anrichten können, indem sie die wertvollen Exponate anknabbern. Gemeinsam probieren die Nachwuchs-Restauratoren aus, was man gegen die kleinen Kunstfresser unternehmen kann.

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