Süddeutsche Zeitung

Feldmoching:Zusammenrücken für die Nachbarn

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Feldmochings Sportvereine müssen von 2019 an die Mehrzweckhalle mit dem neuen Gymnasium teilen

Von Jerzy Sobotta, Feldmoching

Das Gymnasium in Feldmoching nimmt die letzte bürokratische Hürde. Zurzeit steht das Projekt bei der städtischen Lokalbaukommission (LBK) auf dem Prüfstand, die über den Bauantrag entscheidet. Sobald dieser genehmigt ist, können die Bagger anrollen. Einen genauen Zeitpunkt nennt die Behörde allerdings nicht.

Entstehen soll zunächst ohnehin ein Provisorium: ein Pavillon in der Nähe der Mehrzweckhalle an der Georg-Zech-Allee 15. Das Gebäude ist für ein dreizügiges Gymnasium mit insgesamt 27 Klassenzimmern und Nebenräumen ausgelegt, teilt eine Sprecherin des Referats für Bildung und Sport mit. Wegen seiner Größe werde das gesamte Gebäude bis zum Schuljahresbeginn im September 2019 allerdings nicht fertiggestellt. Trotzdem sollen Teile davon dann schon für den Unterricht bereitstehen.

Damit hält die Behörde an früheren Ankündigungen der Stadt und des Kultusministeriums fest. "Es ist in jedem Fall sichergestellt, dass für die Vorläuferklassen geeignete Räume zur Verfügung stehen", heißt es beim Bildungsreferat. Genaue Schülerzahlen werden erst im Mai bekannt, wenn die Anmeldefrist verstrichen ist. Derzeit müssen Feldmochinger Gymnasiasten nach Moosach pendeln. Am dortigen Gymnasium sind jetzt zwei Schulklassen in einem Pavillon untergebracht, die im kommenden Jahr nach Feldmoching umziehen werden.

Eine dauerhafte Bleibe wird das Feldmochinger Gymnasium erst in einigen Jahren bekommen, wenn die Stadt entschieden hat, wie die Neubausiedlung auf dem nahegelegenen Lerchenauer Feld aussehen soll. Dort soll in einigen Jahren die Schule in ihrer endgültigen Form entstehen.

Der örtliche Bezirksausschuss (BA) begrüßte in der jüngsten Sitzung, dass die Pläne nun Gestalt annehmen. Schon seit Jahren hatten Bürger aus dem Stadtbezirk ein Gymnasium für ihre Kinder gefordert. "Es ist ein glücklicher Umstand, dass das Gelände frei ist und die anliegende Mehrzweckhalle für den Schulsport benutzt werden kann. An anderer Stelle wäre das deutlich schwieriger und teurer gewesen", sagte Christian Zöller (CSU). Allerdings machen sich die Lokalpolitiker Sorgen um die örtlichen Sportvereine, die sich von nächstem Jahr an die Halle mit der Schule teilen müssen. Denn in der Raumvergabe hat die Schule künftig Priorität. "Wir wollen keine Sportanlage mit Zaun, von der die Sportvereine ausgeschlossen sind", kritisierte Maximilian Bauer (CSU). Er ist auch Vorsitzender des Gesamtvereins Feldmoching, in dem 28 Vereine organisiert sind. Allerdings wird die Mehrzweckhalle bereits jetzt von Schulen genutzt, deren Räume zurzeit saniert werden. So kämen tagsüber regelmäßig Schulklassen vom Gymnasium aus Moosach, der Mittelschule an der Toni-Pfülf-Straße und der Grundschule an der Feldmochinger Straße, berichtet ein Mitglied eines örtlichen Sportklubs.

Markus Auerbach (SPD) beschwichtigte und stellte die gute Zusammenarbeit mit dem Bildungsreferat heraus. "Seit Jahren fordern wir ein Gymnasium. Jetzt wo es kommt, muss es auch an erster Stelle stehen", sagte er. Das Gremium will sich dafür einsetzen, dass die Sportvereine genügend Gehör und im Zweifelsfall Ausweichmöglichkeiten finden. Neben zahlreichen Sport-, Tanz- und Schützenvereinen werden sich auch die Organisatoren der jährlich stattfindenden Großveranstaltungen wie Gewerbeschau oder Christkindlmarkt mit den neuen Nachbarn arrangieren müssen.

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Quelle:
SZ vom 24.12.2018
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