Feldmoching/Hasenbergl:Eigentümer drohen mit Ausstieg

"Heimatboden" stellt Dialog zum neuen Siedlungsgebiet in Frage

Ein Jahr nach der Ankündigung der Stadt, im Münchner Norden eine neue Großsiedlung planen zu wollen, ist noch offen, ob das tatsächlich geschehen wird. Die Stadt hat in Feldmoching-Hasenbergl mit Hilfe des baurechtlichen Instruments der Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme (SEM) eine Fläche von rund 900 Hektar zur Besiedlung ins Auge gefasst. Sie ist dabei aber auf die Grundeigentümer angewiesen, von denen die allermeisten eine SEM ablehnen. Die Front zwischen der Stadt und den Eigentümern ist verhärtet: Die Stadt hält bisher am Vorhaben fest und will zumindest Untersuchungen einleiten, die SEM-Gegner von der Initiative "Heimatboden" bekräftigen ihre Ablehnung.

Geht es nach "Heimatboden", soll die Stadt in einem Agrargutachten untersuchen, wie die Landwirtschaft im Umgriff aufgestellt ist und welcher Grundeigner zu welcher Entwicklung bereit ist. "Die Stadt muss jetzt liefern", sagt Martin Zech von "Heimatboden". Die Initiative will außerdem per Petition an den Bayerischen Landtag erreichen, dass die Stadt sich mit einem von ihnen bestellten Rechtsgutachten befasst: Demnach müsse sich der Wert der landwirtschaftlichen Flächen im SEM-Umgriff nach deren Entwicklungspotenzial und nicht an den niedrigeren und deshalb für die Eigentümer ungünstigeren Werten für Ackerland orientieren. Die SEM-Gegner haben der Stadt angekündigt, aus dem begonnenen Dialog wieder auszusteigen, sollte die SEM nicht abgeblasen werden. Man will nun abwarten, wie die Stadt auf beide Forderungen reagiert.

Verärgert sind die SEM-Gegner auch, weil sich aus ihrer Sicht die Planungen schon praktisch auf die Eigentümer auswirken. Ein Landwirt in Ludwigsfeld hat sich laut Zech entschlossen, seinen Milchviehbetrieb einzustellen, weil er keine Planungssicherheit mehr habe; seinen Hof wolle der Landwirt aber weiterführen. Außerdem schlägt aus Sicht von "Heimatboden" das Ziel der Stadt fehl, Spekulationen zu verhindern: Ein Investor habe mit Eigentümern bereits Kontakt aufgenommen und wolle ihnen Grund abkaufen.

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