Feldkirchen/Riem:Ökologisch wertvoll

Messe München plant Parkplatz für die Bauma auf Feldkirchner Flur

Von B ernhard Lohr, Nadja Tausche, Feldkirchen/Riem

584 000 Besucher aus 219 Ländern zählte die Weltleitmesse für Baumaschinen, kurz Bauma, auf dem Messegelände in Riem vor zwei Jahren. Wenn sie 2022 das übernächste Mal stattfindet, soll es auf Feldkirchner Flur einen neuen Großparkplatz für bis zu 220 Busse, Lastwagen und Pkw geben. Direkt an der Autobahnausfahrt Feldkirchen-West soll ein 5,4 Hektar großes, bisher landwirtschaftlich genutztes Gelände auf Dauer als Parkplatz-Areal gesichert werden. Zwischen den Messen aber soll es als ökologisch wertvolle Grünfläche dienen. Der Antrag zur Bebauungsplanänderung wurde jüngst im Gemeinderat Feldkirchen skeptisch aufgenommen. Denn die Sorgen sind groß, dass nur weitere Flächen versiegelt werden und der Verkehr weiter wächst.

Zu dem Ansinnen der Messegesellschaft schreibt die Gemeinde: "Ein solcher Großparkplatz im Außenbereich, der bisher ausschließlich landwirtschaftlich geprägt ist, ist wesensfremd." Michael Burger (SPD) sagte im Gemeinderat dann auch: "Sie bauen in einem Grünzug und verstoßen damit gegen den Landesentwicklungsplan."

Dennoch überzeugte die Messe am Ende mit ihrem Konzept, es gab nur eine Gegenstimme. Das Areal ist so gelegen, dass Messebesucher zu Fuß über eine Brücke zum Ausstellungsgelände gelangen können. Der stellvertretende Geschäftsführer der Messe München, Gerhard Gerritzen, sagte, es werde nur ein Teil des Grundstücks asphaltiert. Auf dem Rest werde Magerrasen angelegt, der vielen Insekten und Vögeln als Lebensraum diene. Die Nutzung als Parkplatz sei nur alle drei Jahre vor, nach und während der Bauma geplant. "In der überwiegenden Zeit des Jahres wird es keine wahrnehmbaren Nutzungen geben."

Eine Wertstoffhalle allerdings soll dauerhaft auf dem Gelände in Betrieb sein. Die Messe wolle die Halle unterirdisch bauen, sagte Landschaftsarchitektin Andrea Gebhard. Drei Brücken sollen das Gelände mit benachbarten Flächen verbinden, was die Gemeinde in ihrer Stellungnahme begrüßt. Dadurch werde zum einen der Riemer Wald für Fußgänger und Radfahrer leichter erreichbar, zum anderen würden die Wechselkrötenhabitate auf beiden Seiten der Autobahn miteinander verbunden.

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