Feldkirchen:Polizei stoppt Bankräuber vor Sprengung von Geldautomaten

Keiner der vier Männer - ein Student, ein Bürokaufmann, ein Versicherungsangestellter und ein Arbeitsloser - war bisher in eine Straftat verwickelt.

Von Günther Knoll

Diese Kontrolle war für die Polizei ein Volltreffer: Es ist Donnerstag gegen ein Uhr früh an der Emmeramstraße in Feldkirchen. Vier junge Männer stehen dort, dazu zwei geparkte Autos. Einer Streife der 3. Einsatzhundertschaft kommt diese Situation verdächtig vor. Die Beamten kontrollieren die Gruppe, zunächst scheint alles in Ordnung, kein Alkohol, keine Drogen, die vier können sich ausweisen.

In einem der beiden Wagen stoßen die Beamten dann jedoch auf eine größere Brechstange, das macht sie misstrauisch und lässt sie weitersuchen. Bei einer genaueren Kontrolle der Pkw finden sie noch eine Gasflasche samt Schlauch, Kleidung zum Wechseln sowie gestohlene Kfz-Kennzeichen, die tags zuvor von einem Pkw in Vaterstetten abmontiert worden waren. All das deutet für die Polizisten darauf hin, dass die Männer geplant hatten, einen Geldautomaten zu sprengen.

Das Quartett, ein 23- und ein 30-Jähriger aus dem östlichen Landkreis München sowie zwei Münchner, 22 und 26 Jahre alt, wird vorläufig festgenommen. Keiner der vier - ein Student, ein Bürokaufmann, ein Versicherungsangestellter und ein Arbeitsloser - ist laut Polizei bisher in eine Straftat verwickelt gewesen. Bei der Durchsuchung ihrer Wohnungen entdeckten die Beamten auch noch eine verbotene schlagstockähnliche Waffe sowie Munition, für die es keine waffenrechtliche Erlaubnis gibt.

Bei der Vernehmung zeigten sich die vier "zum Teil kooperativ", wie ein Polizeisprecher sagt. So fand die Polizei im Rahmen der weiteren Ermittlungen dann Hinweise auf einen 20-jährigen Bankkaufmann aus dem Landkreis Rosenheim, welcher der Panzerknackerbande in spe bereits Hinweise auf geeignete Bankautomaten gegeben hatte.

Das Quartett wird sich, auch wenn es zu keiner Tat kam, wohl vor Gericht wegen einer ganzen Reihe von Delikten verantworten müssen: Unter anderem geht es um das Verabreden zu einem schweren Bandendiebstahl, um das Vorbereiten und Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion sowie um den Diebstahl von Kfz-Kennzeichen.

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