Feldkirchen:Das Ende einer Brücke

Bei Feldkirchen wird eine Autobahn-Überführung abgerissen

Von Ruth Eisenreich, Feldkirchen

Eine unruhige Nacht hatten am Wochenende viele Feldkirchner: Von Samstagabend bis Sonntagnachmittag dauerten die Abbrucharbeiten an einer Autobahnbrücke südlich des Ortes, die Autobahndirektion Südbayern bat die Anwohner um "Verständnis für die unvermeidliche Lärmbelastung". Mehr als 20 Arbeiter waren ihr zufolge mit sieben Baggern - einer in Reserve - und zehn Lastwagen im Einsatz, um die Brücke abzureißen, die bisher den Verkehr auf der Bundesstraße B 471, der Oberndorfer Straße, über die Autobahn A 94 geleitet hat. Die A 94 musste für den Abbruch gesperrt werden, der Verkehr wurde über die A 99, die Staatsstraße 2082 und andere Straßen umgeleitet.

Die Brücke stamme aus dem Jahr 1974, standardmäßig sei nach etwa 40 Jahren eine Generalinstandsetzung nötig, sagt der Sprecher der Autobahndirektion, Josef Seebacher. Die hätte sich in diesem Fall jedoch nicht mehr gerechnet, zudem sei beim Bau eine Stahlsorte verwendet worden, die man heute als "etwas problematisch" ansehe. Daher habe man sich für einen Abriss und Neubau der Brücke und der darauf stehenden Lärmschutzwand entschieden. Die neue Brücke, die im Laufe dieses Jahres entstehen soll, werde "ziemlich identisch" sein, sagt Seebacher, sie werde allerdings etwas breitere Gehwege haben. Seebacher schätzt, dass die letzten Arbeiten etwa im November abgeschlossen sein werden. Bis dahin werde der Autoverkehr auf der B 471 über die Kreisstraße M 18 und über eine etwa 800 Meter entfernte Brücke der Kreisstraße M 1 umgeleitet. Für Fußgänger gebe es direkt neben der abgerissenen Brücke eine kleine Behelfsbrücke aus Stahl, sagt Seebacher.

Der Abriss einer Brücke sei, wie Seebacher schildert, eine komplizierte Angelegenheit. Das Aufwendigste daran sei die Logistik, berichtet der Sprecher der Autobahndirektion. Am frühen Samstagabend schütteten auf der A 94 die Arbeiter unter der Brücke eine 25 Zentimeter dicke Sand- und eine 50 Zentimeter dicke Kiesschicht auf, um den Fahrbahnbelag vor Schäden durch herabfallende Betonteile zu schützen. Das Brückengeländer wurde weggeschnitten. Mit sechs Baggern rissen die Arbeiter die Brücke dann ab.

In den frühen Morgenstunden begannen zehn Lastwagen damit, die abgerissenen Brückenteile - rund 2500 Tonnen Beton - in ein Zwischenlager in Brunnthal zu bringen. Die Fahrbahn musste gereinigt werden. Insgesamt waren 23 Personen am Abbruch beteiligt.

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