FC Unterföhring:Totalschaden vermieden

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Der Tabellenletzte ist mit dem 0:3 gegen Spitzenreiter 1860 München zufrieden. Im Tor steht überraschend der 19-jährige Enrico Caruso.

Martin Büchel, Michael Eder, Sebastian Hofmaier, Michael Kain und Andreas Kostorz sind allesamt keine Spieler, die in ihrer Karriere durch besondere Härte aufgefallen wären. Dass alle fünf am Samstag gegen den TSV 1860 München gelbe Karten kassierten, zeigte schon, dass der Tabellenletzte der Regionalliga sich einfach nicht anders zu helfen wusste gegen den Tabellenersten. Es ging gar nicht darum, einen Punkt zu erkämpfen, sondern die Niederlage so niedrig wie möglich zu halten - zumal all diese Verwarnungen erst ausgesprochen wurden, als es schon 2:0 für die Löwen stand. Der Plan ging auf: 0:3 - klar, aber nicht erniedrigend. Und so konnten die Verantwortlichen des FC Unterföhring diesem Heimspiel sogar etwas Gutes abgewinnen: "Die Jungs haben das heute super gemacht, im Grünwalder haben wir noch vor Ehrfurcht gezittert", sagte Trainer Thomas Seethaler. Im Toto-Pokal 18 Tage zuvor hatte der Aufsteiger 0:4 verloren, der Kräfteverhältnis war damals viel deutlicher gewesen. Diesmal hielten die Gastgeber eine halbe Stunde lang spielerisch, danach zunehmend mit taktischen Fouls den Gegner weitgehend vom eigenen Tor fern - und ja, zwei gute Möglichkeiten hatten sie selbst auch gehabt (35., 61.). Weil sowieso niemand mit einem Punkt gerechnet hatte, war es für die Organisatoren auch sonst ein schönes, wenn auch anstrengendes Erlebnis, der emotionale Höhepunkt der Saison: Föhrings Präsident Franz Faber bedankte sich bei rund 35 Helfern, dem SV Heimstetten, in dessen Stadion man spielte, und all jenen, die für einen reibungslosen Ablauf gesorgt hatten.

Gegen die Sechziger standen mehrere Spieler in der Startelf, die zuvor im Pokal auf der Bank gesessen hatten, wie zum Beispiel Mittelfeldspieler Arthur Kubica. Eine richtige Startelf hat Trainer Seethaler noch nicht gefunden, er ist nach eigenem Bekunden schon seit Längerem auf der Suche. Das liege zum einen an der fehlenden Konstanz in den Leistungen mehrerer Spieler, und zweitens daran, dass es ohne einen Dreier schwer sei, Ersatzspieler auf der Bank schmoren zu lassen - sie hätten dann eine größere Berechtigung, Einsatzzeit zu fordern. Davon unabhängig stand am Samstag übrigens Enrico Caruso im Tor, obwohl auf der offiziellen Mannschaftsaufstellung noch Daniel Shorunkeh-Sawyerr in der Startelf stand. "Um zehn vor eins" sei die Entscheidung gefallen, kurzfristig zu wechseln. Aus "internen Gründen", zu denen sich Seethaler nicht näher äußern wollte. Stammkeeper Daniel Sturm fehlte aus beruflichen Gründen: Er arbeitet als Wiesn-Bedienung in der Fischer Vroni. Am Mittwochabend (19 Uhr) steht nun gleich das wichtige Auswärtsspiel beim Drittletzten FC Memmingen an. Der verletzte Angreifer Philipp Schmidt könnte dann wieder dabei sein, niemand ist gelbgesperrt. Im Abstiegskampf sind das die wichtigsten Nachrichten nach einem Spiel gegen den TSV 1860 München.

© SZ vom 25.09.2017 / cal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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