Süddeutsche Zeitung

FC Ismaning:Außer Kontrolle

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Das Team des neuen Trainers Rainer Elfinger sprintet gleich dreimal einem Rückstand hinterher. Das Spiel endete mit einem 3:3.

Von Christoph Leischwitz, Ismaning

Er sei dann "all in" gegangen, sagte Rainer Elfinger - ein Begriff aus dem Pokern, den man im Fußball am besten mit "alles auf eine Karte setzen" übersetzt. Ein Stückweit ist das ohnehin sein Matchplan für diese Saison, gleich zum Auftakt aber hatten ihn seine Spieler auch in eine entsprechende Notlage gebracht gegen den Aufsteiger TSV Kornburg. Es waren vor allem zwei Akteure, die einen richtig schlechten Tag erwischt hatten. Zum einen Bastian Fischer, der in der ersten Halbzeit drei hochkarätige Chancen ausließ, und dann Torwart Sebastian Fritz, der, 30 Meter aus dem Tor geeilt, seinem Gegenspieler den Fernschuss zur Führung höchstpersönlich auflegte (39.). Das Spiel "Alles oder Nichts" endete letztlich mit einem Unentschieden, einem verrückten 3:3 und fünf Toren innerhalb von 27 Minuten. Es war eine Partie voller vermeidbarer Fehler, dafür aber mit hohem Unterhaltungswert.

Vor allem in der zweiten Halbzeit, als Ismaning drei Mal den Ausgleich erzielte. Eigentlich hatte Elfinger dieses Spiel auch während der Vorbereitung angekündigt: schnörkellos und mit hohem Tempo. Und dieses hielt seine Mannschaft auch permanent hoch, sodass der Gegner aus dem Landkreis Nürnberg gegen Ende stehend k.o. schien. Der erste Ausgleich gelang Kapitän Sebastian Siebald, der einen von Mijo Stijepic geschickt herausgeholten Foulelfmeter verwandelte (50.). Der starke Gianfranco Soave erzielte das 2:2 nach schönem Doppelpass mit einem Lupfer (59.), das 3:3 der eingewechselte Kaan Aygün (77.). Die beste Chance zum Sieg vergab Stijepic eine Minute später volley aus kurzer Distanz (78.). "Aber die drei Gegentore, das waren alles Eigentore", ärgerte sich Elfinger. Nach dem Aussetzer von Fritz in der ersten Halbzeit sahen in der 51. Minute beide Innenverteidiger nicht gut aus, als Pawel Kowal den Ball ins Netz stupsen konnte, beim 2:3 nach einem Eckball war der zweite Pfosten unplanmäßig unbesetzt, Burc Takmak sagte Danke (64.). "Wir haben ein Offensivspektakel gezeigt", sagte Elfinger. Aber eben nicht nur.

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Quelle:
SZ vom 17.07.2017
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