FC Bayern ist Meister:Sie feiern auch beim siebten Mal

Fanfest Deutsche Meisterschaft FC Bayern bei Paulaner am Nockherberg

Ausgelassen feiern die Fans, die ein Ticket fürs Fanfest auf dem Nockherberg ergattern konnten, ihre Mannschaft.

(Foto: Florian Peljak)
  • Beim Fanfest auf dem Nockherberg feiern die Bayern-Fans den knappsten Meistertitel seit langem.
  • Trainer Nico Kovač hielt sich im Hintergrund, was bei einigen Fans für Diskussionen sorgte.

Von Andreas Schubert

Natürlich läuft das Fliegerlied. "Heit is so a scheena Dog".... freilich auch mehrmals "Stern des Südens", "We are the Champions", "An Tagen wie diesen" und so weiter. Es herrscht Feierstimmung. Denn so knapp hat der FC Bayern die Meisterschaft schon lange nicht mehr gewonnen. Umso ausgelassener sind die Bayernfans hier beim Fanfest auf dem Nockherberg.

Das Fanfest ist unter anderem reserviert für Fanclubs, Freunde des Vereins, Fans, die die Karten bei einer Verlosung gewonnen haben und, was natürlich nicht fehlen darf, Leute, die gemeinhin in die Kategorie VIPs fallen, oder sich zumindest so fühlen. Entsprechend ist die Fanschar auch als Querschnitt durch die Gesellschaft zu verstehen. Vom wohlgenährten Ultra mit Robben-Tattoo auf dem Oberarm bis zum Anzugträger mit Bayernschal. Ansonsten tragen viele die Bayern-Fantracht Lederhose und rotes Trikot.

So nah kommen die Fans ihren Helden selten

Auch ein Mann mit BVB-Schal hat sich in den Biergarten verirrt. Angefeindet wird er aber nicht, dazu sind nach dem 5:1 gegen Frankfurt alle zu sehr entspannt. Nur der Moderator der Veranstaltung kann sich ein bisschen Häme nicht verkneifen. "Alle mal Ooooh!" Es ist ein bisschen wie auf der Wiesn. Da wundert es nicht, dass Nockherberg-Wirt Christian Schottenhamel, der auch Wiesn-Wirt ist, an diesem Abend vor Freude nachgerade strahlt. Natürlich, sagt er, habe er das Spiel während der Vorbereitungen auf das große Fanfest verfolgt. Ob er sich denn über die Meisterschaft freut? "Am schönsten ist, dass die Feier hier auf dem Nockherberg stattfindet", sagt er. Und er dürfte sich wohl auch darüber freuen, dass so mancher Bayernfan offenbar schon mal für die Wiesn übt, was den Konsum von Bier, Currywurst und Hendl betrifft.

Als endlich die Mannschaft angekündigt wird, stellen sich viele Fans vor den improvisierten Balkon, von dem die Mannschaft herunterwinken soll. So nah kommen sie den Spielern selten. Wenn die Spieler eine Woche später mal wieder am Rathausbalkon stehen, ist der Abstand dann doch ein bisschen größer. Weil das Warten aber etwas dauert, versucht der Moderator nochmal ein bisschen die Stimmung anzuheizen: "Super Bayern, super Bayern, hey, hey" und nochmal "We are the champions". Macht man halt so. Dann ist endlich Stadionsprecher Stephan Lehmann auf dem Balkon, und dann die Bayern. Die Spieler sind euphorisiert, und Thomas Müller hat sein breitestes Müller-Grinsen aufgesetzt.

Der Trainer tritt nicht in Erscheinung

Es ist dabei nicht nur die Feier der Meisterschale, die der FC Bayern ja sowieso routinemäßig gewinnt. Jetzt schon zum siebten Mal hintereinander, aber es ist für so manchen Fan und die Mannschaft auch ein Umbruch: Arjen Robben verabschiedet sich, Franck Ribéry und auch Rafinha. Zur Melodie von "Oh Champs Élysées" singen die Leute "Oh Franck Ribéry", der dann als "lebende Legende" geehrt wird. Natürlich wird auch Torschützenkönig Robert Lewandowski für seine 22 Bundesligatore gefeiert. Die Fans jubeln genauso dank- wie erwartbar.

Trainer Niko Kovač tritt nicht in Erscheinung, was später bei manchen Fans zu Diskussionen führen wird, warum das wohl so sei. Und irgendwann verabschieden sich die sichtlich erleichterten Spieler vom Balkon ins Innere, wo dann strikt intern gefeiert wird. Wirt Schottenhamel gibt sich diskret und will nicht mal verraten, was er den Spielern an diesem Abend zum Essen auftischt. "Alles, was da drin passiert, ist Staatsgeheimnis."

Anm. der Redaktion: In einer früheren Version stand im Vorspann des Textes, dass Trainer Nico Kovač nicht auf dem Meisterbalkon anwesend war. Ein Facebook-Video zeigt, wie er den Balkon betritt. Für die Zuschauer im Biergarten trat er jedoch, wie es auch im Text steht, nicht in Erscheinung.

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